Seit 45 Jahren verbindet die Partnerstädte La Souterraine und Filderstadt eine freundschaftliche Beziehung. Der diesjährige Besuch der französischen Gäste hat einmal mehr gezeigt, dass es vor allem der Leistung vieler engagierter Menschen zu verdanken ist, die eine solche Zeitspanne mit Leben füllen. Vertragliche Unterschriften haben 1972/73 in der damaligen Gemeinde Bernhausen sowie im Département Creuse im Westen Frankreichs den Keim gelegt, doch für das Gedeihen des sprießenden Pflänzleins setzt sich seither diesseits und jenseits der Grenze eine tatkräftige Gemeinschaft aus deutschfranzösischer Gesellschaft, einzelnen Bürgern, Organisationen, Vereinen und Schulen ein. Den Gala-Abend zum Abschluss des Besuchswochenendes nahm Oberbürgermeister Christoph Traub zum Anlass, an die Aktiven der ersten Stunde zu erinnern, die einst Sonderzüge geschmückt und Sprachbarrieren unerschrocken überwunden haben. „Zugleich braucht es heute einen Moment des Erinnerns“, sagte er mit Blick auf die Opfer von Terror und Gewalt, „gemeinsames Feiern ist keine Selbstverständlichkeit.“

Der Einsatz für Frieden und Verständigung, Gerechtigkeit und Solidarität sei auf allen Ebenen wichtiger denn je. In diesem Sinne gelte es, besonders die Jugend einzubinden, sagte Traub und fand darin die volle Unterstützung seines Amtskollegen Jean-François Muguay. „Der Esprit des Austauschs und des Teilens stellt die Essenz unser Partnerschaft dar“, betonte Muguay und hoffte auf ein nachhaltiges Ausstrahlen dieses Geistes auf die junge Generation. Buntes Besuchsprogramm In der Tat hatten sich etliche junge Leute unter die Reisegruppe gemischt, die in diesem Jahr mit 180 Teilnehmern fast einen Rekord aufstellte, wie die städtische Partnerschaftsbeauftragte Friederike Mäckle erfreut feststellte. Die (erwachsenen) Gäste wohnten ausnahmslos bei Filderstädter Familien - manche setzten auch auf diese Weise eine freundschaftliche Tradition fort. Kinder und Jugendliche zogen das Nachtlager in der Realschule Bernhausen vor. Das Programm war prall gefüllt: Auf dem Plan stand etwa ein Besuch samt Stadtführung in Heidelberg. Die Fußballjugend des TSV Bernhausen trat zudem gegen die Spieler aus La Souterraine an und lud ins Fildorado ein, das Kinder,- Jugend-, und Kulturzentrum „Z“ organisierte einen Ausflug nach Tripsdrill.

Die Feuerwehrkameraden machten eine Besichtigung der Tunnelbaustelle möglich. Die Tischtennis-Freunde überraschten mit einer Rallye durch den Hohenheimer Park plus anschließendem Bierseminar, bevor es zum obligatorischen Turnier an die Platte ging. Der Musikverein Bernhausen ermöglichte im „Theater unter den Kuppeln“ einen Blick hinter die Kulissen, bevor die Musiker gemeinsam mit ihren französischen Kollegen von der Société Philharmonique ein Benefizkonzert anstimmten