Foto: Johanniter Quelle: Unbekannt

Sieben bewegte Tage und mehr als 10 000 gefahrene Kilometer liegen hinter den etwa 120 haupt- und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die sich mit dem Johanniter-Weihnachtstrucker auf den Weg nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien und in die Ukraine aufgemacht hatten. Jetzt sind sämtliche Helfer und Fahrzeuge wieder wohl behalten zurück und alle 54 901 Pakte übergeben. Davon stammen 3393 aus Baden-Württemberg. Die Ladeflächen sind leer, und die Herzen sowie Köpfe der Teilnehmer sind voll von berührenden Begegnungen und unvergesslichen Erfahrungen.

45 Lastwagen mit 90 ehrenamtlichen Fahrern waren in fünf langen Konvois unterwegs. Unterwegs erlebten die Teilnehmer des Konvois bereichernde Begegnungen und erschütternde Erlebnisse, wie Thomas Pfisterer vom Kriseninterventionsteam Stuttgart berichtet: „Sehr deutlich vor Augen geführt wurden die immensen sozialen und wirtschaftlichen Unterschiede innerhalb Europas und dies nur 1300 Kilometer von uns entfernt“, sagt er und ergänzt: „Die Lebensumstände mancher Menschen sind katastrophal.“ Umso wertvoller seien die unzähligen, leuchtenden Kinderaugen und die Freude beim Überreichen der Päckchen gewesen. „Teilweise fieberten die Kinder schon seit Stunden unserer Ankunft entgegen“, sagt Pfisterer, der den Konvoi nach Rumänien begleitete. Auch ganze Familien oder alte Leute waren teils mit Pferdefuhrwerken und Schlitten zu den Verteilstellen gekommen.

„Wir haben wie jedes Jahr versucht, alle Pakete persönlich an die vorab sorgfältig ausgewählten Empfänger oder an unsere Partner vor Ort zu übergeben“, erklärt Lorand Szüszner, der Leiter des Konvois in den Norden Rumäniens. „Uns ist wichtig, dass tatsächlich die Personen ein Paket bekommen, die dies auch wirklich brauchen.“ Nicht nur deshalb sei die Unterstützung der Partner vor Ort wichtig.

Anteilnahme ist Bedürftigen wichtig

Alle Helfer seien mit ganzem Herzen bei der Sache gewesen und hätten viele besondere Erlebnisse mit nach Hause genommen. „Manche der Kinder kommen in Badeschlappen und für die kalte Jahreszeit in viel zu dünner Kleidung, andere sind mit ihren besten Anziehsachen herausgeputzt“, berichtet Szüszner. „Viele zeigen ihre Aufregung und Freude ganz offen, lachen uns an, schenken uns selbst gemalte Bilder und sprechen mit uns - dabei sind auf beiden Seiten Hände und Füße im Einsatz.“ Andere seien eher scheu, aber sobald sie mit dem Paket in den Armen wieder zu ihren wartenden Familien gehen, grinsten sie von einem Ohr zum anderen. Genauso wichtig wie die Lebensmittel sei den Menschen dabei, dass an ihren schwierigen Lebenssituation durch die Hilfe Anteil genommen wird, sie nicht im Stich gelassen werden.

Auch die Anteilnahme der daheim gebliebenen Familien, Freunde, Kollegen und Unterstützer sei wieder phänomenal gewesen, sagt Daniel Thalmann von den Johannitern in Esslingen. Er war Fahrer im Medienteam, das die Konvois begleitete und auch auf Facebook berichtete: „Ganz herzlichen Dank an alle für die fantastische Anteilnahme, das Mitfiebern und die vielen, vielen unterstützenden Kommentare und nach oben gestreckten Daumen.“

Viele Helfer wollen auch nächstes Mal wieder mit dabei sein. „Der Johanniter-Weihnachtstrucker macht süchtig“, sagt Tahlmann.

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