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Von Petra Weber-Obrock
Ab dem 27. August öffnen sich die Türen der Galerie im Heppächer zur ersten Esslinger Kinderkulturgalerie. Dabei wird der Tatsache Rechnung getragen, dass in Esslingen 33 Prozent der Einwohner einen nichtdeutschen Hintergrund haben. Zwei Wochen lang steht ein interkulturelles Kinderkunstprojekt für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren auf dem Programm, das sie selbst als Hauptakteure - gemeinsam mit dem israelischen Künstler Aarale Ben Arieh - gestalten werden. Geplant und durchgeführt wird das Projekt von drei Kooperationspartnern. Initiatorin Susanne Lüdtke von der Galerie im Heppächer hat sich im Ausländerbüro der Stadt und beim Stadtjugendring fachliche und personelle Unterstützung geholt.
Das Projekt wird in zwei einwöchigen Workshops, vom 27. bis 31. August und vom 3. bis 7. September, durchgeführt, die die Teilnehmer pro Woche zehn Euro kosten. Außergewöhnlich kreative Kinder dürfen auch bei beiden Wochenkursen mitmachen. Für den 8. September ist nachmittags eine große Ausstellung angesetzt, in der die Kinder ihre Arbeiten vorstellen werden. Kunstwerke, mit denen man spielen und Spaß haben kann, sollen dann - phantasievoll, bunt und vor allem selbst gemacht - die Räume der Galerie bereichern.
Der Künstler Aarale Ben Arieh hat in seinem Heimatland schon mit Menschen aus verschiedenen Nationen gearbeitet und dabei politische Grenzen überwunden. Er schafft vorwiegend Objekte, die als Installation im Raum stehen. Geplant ist, Symbole und Zeichen ganz verschiedener Kulturen darzustellen und miteinander auf eine harmonische Ebene zu bringen. Das kann die Sonne sein, der Halbmond, der Fisch oder ein Ball. Für so manches „Aha-Erlebnis“ könnte die Erkenntnis sorgen, dass viele Zeichen und Symbole sich in allen Kulturen wiederholen. „Die Hand zum Beispiel taucht in jeder Kultur auf“, sagt Ralf Kluge vom Stadtjugendring, der das Projekt über den gesamten Zeitraum begleiten wird und dabei ganz bewusst Neuland betritt.
Finanziell unterstützt wird die Kinderkulturgalerie von der Stadt Esslingen und von der Integrationsoffensive des Landes Baden-Württemberg. Besonders positiv aufgefallen ist Stephan Stötzler-Nottrodt, dem Ausländerbeauftragten der Stadt, dass sich in der Wahl des Ortes die integrative Botschaft des Projekts wiederholt. „In einer ehemaligen Synagoge arbeiten Menschen ganz unterschiedlicher Religionen miteinander“, stellt er fest. Für ihn ist die Kunst ein ideales Mittel, um Brücken zwischen den Nationen zu bauen. Im gemeinsamen Werkeln werde ein Beieinander gelebt, das es im Alltag schon gebe. „Wir signalisieren Normalität“, sagt Stötzler-Nottrodt.
Anmeldung zur Kinderkulturgalerie beim Stadtjugendring, Ehnisgasse 21, Tel. 0711/31 05 80-0.
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