Quelle: Unbekannt

Von Petra Pauli

Wenn der Feierabend schon mittags beginnt oder das Wochenende am Donnerstag startet, lässt das die Kollegen aufhorchen. So ist das auch bei mir, denn Mitte der Woche ist Ende der Arbeitswoche. „Oh, Du hast’s gut“, sagen die Vollzeitkräfte dann oder bemerken vieldeutig: „Schon wieder geschafft?!“. Dass man mit Teilzeitvertrag auch nur einen Teil des Gehalts bekommt, von der Rente später mal ganz zu schweigen - geschenkt. Aber ich kann sie ja ein bisschen verstehen. Auch wenn ich versichere, dass ich nicht nur Freizeit an den freien Tagen habe, und es Zeiten gibt, da wäre mir der geregelte Ablauf eines Bürotages lieber als das Chaos daheim, das Kinder anrichten können.

Jetzt ist auch meinem Sohn aufgefallen, dass sein Wochenende ja viel kürzer ist als meins. Dass allein seine Sommerferien länger sind als mein kompletter Jahresurlaub, und ich die Stunden, die ich nicht bei der Arbeit bin, meistens mit ihm verbringe, lässt der Zweitklässler aber nicht gelten: Es ist und bleibt eine große Ungerechtigkeit! Also schlage ich ihm vor, dass er später ja auch mal diese Laufbahn einschlagen kann, geht theoretisch auch bei Männern. Und was soll ich sagen? Er ist von der Teilzeit-Idee vollauf begeistert. Noch jedenfalls.