Ein Banner begrüßt die Besucher auf dem Krämermarkt. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

22 Marktbeschicker haben beim Frühlingsfest ihre Stände aufgebaut. Der Markt ist gut sortiert und bildet ein Fundament , auf das sich aufbauen lässt. Allerdings fehlt der Branche der Nachwuchs.

Bad CannstattNachwuchs steht nicht in Hülle und Fülle zur Verfügung, gibt Peter Wermescher zu. Wobei er selbst zur jungen Generation der Marktkaufleute gehört. Der Frühlingsfest-Veranstalter in.Stuttgart kann im Gegensatz zu den Bewerbungen bei den Schaustellern für den Krämermarkt nicht aus dem Vollen schöpfen. Und dennoch: „Der Krämermarkt präsentiert sich gut“, sagt Wermescher, der im Vorstand des Landesverbandes der Schausteller und Marktkaufleute die Markthändler vertritt. Ganz nach dem Motto: klein aber fein. „Wir sind gut sortiert und bilden ein Fundament, auf das sich aufbauen lässt.“

22 Stände bilden den Krämermarkt traditionell am Frühlingsfest-Zugang von der König-Karls-Brücke. Die 23 Tage erfordern einen großen Arbeitseinsatz von den Marktkaufleuten. Aber: „Das Frühlingsfest ist in dieser Zeit eine der attraktivsten Veranstaltungen auch für die Marktbeschicker“, beschreibt Wermescher. „Es kommt aber nicht für alle Kollegen in Frage. Die „normalen“ Krämermärkte empfangen tagsüber ihre Kunden. Eine frühere Öffnungszeit für den Krämermarkt lehnt Wermescher ab. „Die einheitlichen Zeiten sind in Ordnung.“ Sonst mache jeder, was er will. „Eine einheitliche Linie muss da sein. Es geht nur zusammen.“

Beim Blick nach oben zuckt Wermescher, der an seinem Stand Gesundheitsprodukte und Pflegemittel verkauft, wie die Kollegen mit den Schultern. „Das Wetter geht nach oben und unten.“ Sobald Sonnenstrahlen zu sehen seien, kämen auch die Besucher auf den Festplatz. Was ihn freut: „Es sind viele Familien da.“ Der Sonntag brauche immer eine gewisse Zeit zum Anlaufen. „Aber von 14 bis 19 Uhr ist es auch auf dem Krämermarkt gut.“ Jetzt hoffen alle auf eine gute Woche. „Denn abgerechnet wird erst am Schluss.“

Die in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft versucht, dem Krämermarkt mit Imbissständen zu unterstützen. Karl Müller steht mit seinem Mais Man und Daniel Lluch Mill hat seine Schinkeria aufgebaut. Für den Spanier ist es Frühlingsfest-Premiere. „Für das erste Mal ist es zufriedenstellend. Natürlich könnte es besser sein.“ Er verkauft luftgetrockneten Schinken und ist damit europaweit unterwegs, vorwiegend auf Weinfesten, Messen und Events. Sogar in Hongkong ist die Jamboria, so der spanische Name, vertreten. „Vielleicht lässt sich eine Genussecke auf dem Krämermarkt etablieren“, überlegt Marcus Christen, der beim Veranstalter für die Wasenveranstaltungen zuständige Abteilungsleiter. Man werde sich mit den Verbänden zusammensetzen. Denn der Krämermarkt sei für die Veranstaltung wichtig. „Es ist gut, dass sich der Veranstalter Gedanken macht“, lobt Wermescher. Es habe schon Essstände auf dem Krämermarkt gegeben. Man müsse sehen, wie das Thema Genuss beim Publikum ankomme. „Dann soll man auch an Sitzgelegenheiten und Ruhezonen denken“, sagt Karl Müller. Gut sei, dass es ein Tor und Banner in gelb-schwarz zur Begrüßung und am Ende zum Krämermarkt gebe. Wermescher: „Das war uns wichtig.“