Quelle: Unbekannt

Von Gerd Schneider

So ein Navigationsgerät im Auto ist eigentlich eine feine Sache. Sich in fremden Gefilden entspannt zurücklehnen, das Ziel per Sprachfunktion eingeben und dann den Anweisungen folgen: So was von bequem! In meinem Fall ist es leider so, dass sich mein sündhaft teures Premium-Sound-Navigations-System als Montagspaket entpuppt hat. Der Programmierer muss bei der Arbeit betrunken gewesen sein. Oder er hatte einen Hang zu Bösartigkeit. Anders kann ich mir die Sprachstörungen meines Navi nicht erklären. Es sagt zum Beispiel nicht Karlsruhe, sondern „Karlsrü“. Dort, in Karlsrü, landete ich einmal auf dem Badenia-Platz. Die Ansage machte daraus: Baden-ja-Platz. Und da ist nur eine der harmloseren Macken. Die Sprachfunktion beim Zieleingeben führt einen regelrechten Kleinkrieg gegen mich. Das Navi tut so, als würde es mich nicht verstehen. Wann immer Umlaute im Spiel sind - nehmen wir die Gänsäcker-Straße oder den Nymphaeaweg in Esslingen - kommt die Ansage: „Wie bitte?“. Also spreche ich den Namen noch einmal. Und noch einmal. Immer wieder. Leise. Laut. Brüllend. Die Antwort: „Wie bitte?“ Wenn ich anfange zu schreien (das mache ich nur, wenn ich alleine im Auto bin), ist der Ofen aus. Dann schaltet mein Navi auf stur: „Falls möglich, bitte wenden.“