Von Sabrina Erben

Josephine M. Cochrane aus Shelbyville erfand 1886 die Spülmaschine, um das Leben einfacher zu machen. Verkrustetes Besteck, fleckige Gläser und dreckige Becher zaubert das Gerät seitdem sauber. Doch diese Erfindung birgt ein Problem, an das Ende des 19. Jahrhunderts noch niemand gedacht hat: Die unterschiedlichen Systeme beim Einräumen.

Was tun, wenn die anderen Spülmaschinennutzer im Haushalt in Grundsatzfragen der ASK (Allgemeine Spülmaschinen-Klugscheißerregeln) vollkommen anders ticken als man selbst? Sie wissen schon: Spült man das Geschirr beim Einräumen vorher ab oder nicht? Sortiert man das Besteck? Messer mit der Spitze nach oben? Gehört das Holzbrettchen auch rein - und was ist eigentlich mit den Rotweingläsern?

An den langfristigen Folgen der ASK-Diskrepanzen sind laut nicht-repräsentativen Umfragen im näheren Umfeld der Autorin schon Ehen, Freundschaften und schlimmstenfalls Geschirr zerbrochen. Die Erfinderin Cochrane wäre entsetzt! Das ist der Preis des technologischen Fortschritts: Pech in der Liebe, Glück im Spül.