Quelle: Unbekannt

Von Christian Dörmann

So langsam wird die Sache geradezu unheimlich. Man ruft jemanden an - und prompt geht am anderen Ende der gewünschte Gesprächspartner dran. Das kommt dann so unvermittelt, so direkt, so überraschend. Schließlich hat man sich während der vergangenen Wochen daran gewöhnt, dass der Rufton entweder endlos währt oder ein Anrufbeantworter dazwischen funkt. Der Betreffende sei bis zum Soundsovielten nicht erreichbar, man dürfe aber gern eine Nachricht hinterlassen.

Mit den E-Mails war das ähnlich. Nach dem Absenden folgte sogleich die Meldung, wonach die elektrische Post den Adressaten nicht erreichen könne. Die Nachricht werde auch nicht umgeleitet, alles Weitere dann am Soundsovielten nach der Rückkehr ins wahre Leben.

Eigentlich fühlten sich diese zurückliegenden Wochen doch ganz angenehm an, nachdem der erste Frust, niemanden erreichen zu können, überwunden war. So gab es immerhin viele gute Gründe, dies oder jenes auf die lange Bank zu schieben. Schließlich ist man macht- und schuldlos, wenn alle Kommunikationsmittel mangels Teilnehmern nutzlos sind.

Aber plötzlich funktioniert alles wieder. Der elektronische Briefkasten läuft voll, das Telefon klingelt unentwegt, Anrufe erreichen ihr Ziel. Alles wie früher also, und Tempo ist angesagt. Die Ferienzeit ist vorbei, die Menschen vor und hinter den modernen Kommunikationsmitteln sorgen für den gewohnten Fluss von Daten, Informationen, Auskünften, Freundlichkeiten und Unfreundlichkeiten.

Dabei wollten wir es etwas ruhiger angehen lassen. An diesen Vorsatz werden wir uns auch strikt halten, sobald die offenen 32 Mails zügig beantwortet und zehn Bitten um Rückruf pronto erfüllt sind. Dann sehen wir weiter.