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Alternative Filstal?
Die Münchner Gutachter Vieregg/Rössler haben im Auftrag der Grünen untersucht, wie die Strecke über das Filstal optimiert werden könnte. Die Vorschläge: den Gleisverlauf im Bahnhof Plochingen verbessern, den Kurvenradius vor Reichenbach vergrößern, ein Tunnel am Bahnhof Göppingen anstelle der enge n Kurve, am Bahnhof Süßen die Kurve aufweiten. Dann wird es schwierig: Im Südosten von Kuchen in einem Tunnel bis Geislingen und in einem zweiten Tunnel die Alb hoch zum Bahnhof Amstetten. Bautechnisch wäre dieser Tunnel so schwierig wie der Boßlertunnel auf der geplanten Neubaustrecke an der A 8. Die Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm würde sich um etwa eine Viertelstunde verkürzen, damit unter 40 Minuten liegen.
Wohin mit dem Abraum?
bAus dem Albvorlandtunnel werden etwa 3,5 Millionen Kubikmeter Abraum zutage befördert. Der Kreisbauernverband Esslingen wehrt sich derzeit vehement gegen die Aufschüttung zu einem streckenweise sehr breiten Lärmschutzwall. Dadurch gehe 20 Hektar wertvolles Ackerland verloren. Die Stadt Kirchheim hätte nichts gegen den Lärmschutz an der A 8 und ist von den zwei Ausweichplätzen (Hahnweide Kirchheim und Tachenhäuser Hof) nicht begeistert, die die Bauern vorgeschlagen haben. Jetzt wird das Gespräch mit Steinbruchbesitzern gesucht.
Was passiert mit Bauernhöfen?
Bei Wendlingen sind die Bohn-ackerhöfe der neuen Trasse im Weg. Finanziell sei er mit der Bahn „so ziemlich einig“, sagt Rainer Kuhn, Besitzer einer Pferdepension. Aber noch habe er keinen Platz in der Umgebung Wendlingens, wo er den neuen Hof bauen könnte. Die Diskussion über das Projekt hat Unsicherheit gebracht. Kuhn: „Wann, wie, wo - wir wissen es nicht“. Ulrich Schelkle, der mit seiner Frau einen Biolandhof betreibt, hat bereits den Vertrag zur Pacht-Entschädigung unterschrieben, die Unterschrift der Hofeigentümer fehlt aber noch. Er müsse bis Ende 2012 weg sein, sagt Schelkle. In seiner alten Heimat, in Oberschwaben, will er einen neuen Hof aufbauen.
Schnelle Güterzüge?
Die schnellen Güterzüge, die auf der Schnellbahntrasse verkehren sollen, gibt es in Deutschland noch nicht. In Frank-reich wird dagegen seit 25 Jahren eine Güterzugvariante des TGV eingesetzt, der TGV Postal. Damit wird etwa ein Drittel der Post transportiert. Der bis zu 270 Stundenkilometer schnelle Güterzug ersetzt alle Luftpostflüge zwischen Lyon und Paris. Bei der Deutschen Bahn war 1990 ein als ICE-G projektierter Hochgeschwindigkeitszug für den Güterverkehr im Gespräch, wurde aber nicht umgesetzt. Bislang verkehrt nur ein Parcel InterCity, der die wichtigen Paketzentren in Deutschland verbindet, er schafft 160 Stundenkilometer. Selbst wenn der Postzug käme, so argumentieren Kritiker, fahre nur einer pro Tag.
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