Quelle: Unbekannt

Von Hermann Neu

Amerika gilt ja als Testlabor. Was bei uns in 15 Jahren sein wird, ist dort oft schon heute Realität. Beim Essen hat der Amerikaner beispielsweise 15 Jahre mehr Hotdog- oder Hamburgererfahrung - und auch einen Vorsprung beim daraus entstehenden Körpergewicht.

Doch jetzt schwappt es quasi in Echtzeit über den Großen Teich zu uns herüber: Der Küchenschwamm, haben Hygieneexperten soeben im Hygieneland USA herausgefunden, ist der plastifizierte Todfeind des Menschen. Abermillionen an Bakterien tummeln sich drin. Sprungbereit, Unheil anzurichten - und weder durch Heißwasser noch durch Mikrowellen auszurotten.

Und was passiert? Auch im sonst so coolen Europa greift Panik um sich. Kurz vorher noch seriöse Online-Plattformen arbeiten sich an den Bakterienschleudern ab. Vergessen sind die Zeiten, als es hieß, dass ein repräsentativer Bakteriencocktail schon in früher Jugend verhindert, dass Kinder anfällig werden für den leisesten Hauch einer Erkrankung von Durchfall bis zu Hautproblemen.

Und wieder darf man mit Blick auf einen Nebenkriegsschauplatz vergessen, was eigentlich wirklich gefährlich ist: Das Überholen mit dem Auto auf Landstraßen beispielsweise oder das Fensterputzen reißen jedes Jahr mehr Menschen ins Grab als alle Küchenschwämme zusammen.

Aber in vier Wochen ist auch der Küchenschwamm bloß wieder ein Schwamm. Da kommt es doch wie gerufen, dass Wissenschaftler rausgefunden haben, dass auch das Weihwasser in vielen Kirchen im Schwarzwald nicht besser ist als ein Küchenschwamm: Gar nicht so rein, wie viele Gläubige glauben mögen, sei der Inhalt der Weihwasserbecken. Etliche tausend Keime fanden die Wissenschaftler der Hochschule Furtwangen in manchen Weihwasserproben aus Villingen-Schwenningen und Umgebung. In Stadtkirchen mehr, in Dorfkirchen weniger --was auch wieder Grund zum Nachdenken ist.

Trinken sollte man das edle Wasser besser weder hier noch dort, warnt Professor Markus Egert, der Studienleiter. Eigentlich sinnvoll, den Küchenschwamm will ja auch keiner aufessen.