Quelle: Unbekannt

Von Lorena Greppo

Behilflich zu sein, kann beflügeln. Etwa wenn einem innerhalb von nur einer Stunde gleich mehrere Passanten Fragen stellen - und man gibt auf jede von ihnen eine passende Antwort. Eine offenbar gestresste Frau fragt nach dem Weg zum Amtsgericht - den weise ich ihr prompt. Kurz darauf spricht mich unverwandt ein junger Mann mit einer eher ungewöhnlichen Bitte an. Er braucht Hilfe bei seiner mehrteiligen Rechenaufgabe. Mittendrin sei er stecken geblieben und wisse nicht weiter. Ein Blick auf das Zwischenergebnis sagt mir: Das kann nicht stimmen. Am besten, er fängt nochmal von vorn an. Mit dieser Antwort scheint er zwar nicht besonders zufrieden zu sein, ich jedoch bin mir sicher: es war die richtige. Und dann will da noch eine Frau zum Neckarfreibad - warum auch immer, hat es doch noch gar nicht geöffnet - und weiß nicht, welchen Bus sie dafür am besten nimmt. Ganz klar, die Linie 104, mit der auch ich kurz darauf, beschwingt durch meinen erfolgreichen Vormittag, zur Arbeit fahre. Dort angekommen will ich mich auch gleich daran machen, eine gute Ausgabe der Eßlinger Zeitung zu gestalten. Diesmal frage ich: „Wo kann ich mich denn nützlich machen?“ Stille. Offenbar hat die Kunde meines Talents bei der Problemlösung meine Kollegen noch nicht erreicht.