Obwohl sein Name an das königlich-württembergische Zollhaus erinnert, das bis 1818 an der einstigen Markungsgrenze von Esslingen, Berkheim und Nellingen stand, gehört der Zollberg zu den jüngsten Esslinger Stadtteilen. Er steht exemplarisch für den Wiederaufbau und die Stadtentwicklung der Nachkriegszeit. Die Mehrgeschossbauten im Osten des Stadtteils und die kleinen Reihenhäuser im Bereich Zollgasse, getrennt durch die Zollbergstraße, sind ab 1955 innerhalb von nur wenigen Jahren aus der Erde gewachsen.

In der Siedlung, die als typische Vertreterin des damaligen Leitbilds der „gegliederten und organischen Stadt“ gilt, fanden auch zahlreiche Flüchtlinge eine neue Heimat. Anfang der 1960er-Jahre lebten auf dem Zollberg mehr als 7000 Einwohner in 1700 Wohnungen. In den 1970er-Jahren wurde der Stadtteil im Süden um weitere 300 Wohnungen erweitert. Heute leben rund 5000 Menschen auf dem Zollberg. Gemeinsam mit seinen Bewohner n ist er älter geworden und steht mitten im Generationenwandel. Bürgerausschuss, Wohnungsunternehmen und Stadt ziehen an einem Strang, um den Wohnungsbestand und das Umfeld den heutigen Bedürfnissen anzupassen, und sie haben in den vergangenen Jahren viel unternommen.

Mit dem Mehrgenerationenwohnen hatte die Baugenossenschaft Esslingen auf dem Areal der ehemaligen Jugendherberge einen ersten Wegpfeiler gesetzt. Zudem ist es der Esslinger Wohnungsbau gelungen, wieder einen großen Lebensmittelmarkt in den Stadtteil zu bringen. In dem Neubau am umgestalteten Zollernplatz hat zudem ein neues Gesundheitszentrum mit Ärzten, Apotheke und Tagespflege der städtischen Pflegeheime Platz gefunden. Mit einer Grund- und einer Realschule sowie diversen städtischen, kirchlichen und privaten Betreuungsangeboten - und seinen Reihenhäusern - ist der Stadtteil auch für junge Familien interessant.