Nico Hofmann würde gerne weit oben im Ranking der besten Sechskämpfer landen Foto: Hofmann - Hofmann

Die Wernaue sind nachgerückt, kennen aber ihre Gegner schon

WernauBoden, Sprung, Pauschenpferd, Ringe, Barren und Reck – sechs Geräte gilt es zu beherrschen und zwar besser als die Gegner. Dies wird für die Turner des TSV Wernau in der neuen, höheren Liga, der Oberliga, sicherlich kein leichtes Unterfangen werden. Vor allem in der ersten Hälfte der Saison. Das TSV-Team trifft nämlich gleich zu Beginn auf „die harten Brocken“, wie Gunter Mayer, der Wernauer Trainer, sagt. Am Samstag (16 Uhr) empfangen die Wernauer beim Saisonauftakt die Auswahl des VTS Vorarlberg. Die Österreicher gehören zu den Favoriten der Liga.

Bislang turnte die Wernauer Mannschaft in der Verbandsliga und rückte dann in die Oberliga nach. Fluch und Segen zugleich. Fluch, denn die Wernauer wissen erst seit Dezember vergangenen Jahres vom Aufstieg. Dem MTV Ludwigsburg gelang der Sprung in die 3. Turnliga, weshalb der TSV dessen Platz einnimmt. Das Team um Mayer hatte bislang also wenig Zeit, um sich auf die starke Konkurrenz vorzubereiten. Segen, denn die Freude überwiegt und man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

Dennoch haben die Wernauer Respekt vor der bevorstehenden Runde. „Wir haben vor allem ein Ziel: Wir wollen uns in der Oberliga halten“, erklärt TSV-Turner Nico Hofmann. Trainer Mayer möchte sich Schritt für Schritt vortasten: „Primär geht es darum, dass wir uns in der Runde etablieren.“ Das bedeutet, nicht Letzter zu werden. Dann würde der TSV nämlich unverzüglich wieder in die Verbandsliga absteigen.

Keine Unbekannten

Hofmann hat keine Zweifel an der Qualität der Wernauer. Die Mannschaft werde das Maximum herausholen, meint er. Außerdem sind die Konkurrenten keine Unbekannten. Die Wernauer kennen die meisten Teams bereits – und wissen, dass sie stark sind. Der TV Schwäbisch Gmünd/Wetzgau II beispielsweise oder die KTV Straubenhardt II. Die ersten Mannschaften beider Vereine turnen in der Bundesliga. „Wir müssen uns langsam steigern“, meint Mayer. Vor allem im Hinblick auf dieses Vorhaben kommt den Wernauern entgegen, dass die „machbaren“ Gegner gegen Saisonende kommen.

Für Hofmann haben vor allem die kommenden Wettkämpfe gegen den VfL Kirchheim II einen besonderen Charakter, denn der Wernauer turnt aushilfsweise auch bei der ersten Mannschaft Kirchheims in der 2. Turnliga). „Das wird derbymäßig“, meint Hofmann lachend. Der Sechskämpfer – Hofmann ist an jedem Gerät einsetzbar – hat auch ein persönliches Saisonziel. „In der Oberliga gibt es eine Rangliste der besten Turner. Es wäre super, wenn ich es vielleicht unter die Top zehn schaffen würde“, erklärt er.

Drei Mal pro Woche trainiert der elfköpfige Kader, um die neue Aufgabe zu meistern. Zudem fuhr die TSV-Auswahl nach Budapest ins Trainingslager. „Wir sind gut vorbereitet und die Mannschaft ist fit“, sagt Mayer.

Personell sei die Mannschaft sehr gut aufgestellt, findet Mayer. Nur Jakob Hofmann (nicht verwandt mit Nico Hofmann) und Julian Weller – beide turnen auch für den Bundesligisten KTT Heilbronn – können nur zu Beginn der Saison eingesetzt werden. Im März beginnt nämlich die Bundesliga-Saison und das DTB-Reglement legt fest: Turner, die zeitweise für einen anderen Verein antreten, werden nach diesem Einsatz für drei Monate gesperrt. Im Turnen ist es üblich, dass Sportler in mehreren Ligen und dementsprechend für zwei verschiedene Vereinen Wettkämpfe bestreiten.

Auf eine Sache ist Mayer besonders stolz: „Unsere Turner sind alles Eigengewächse. Wir haben niemanden eingekauft.“

Zunächst wollen sich die Wernauer Turner langsam in die Saison vortasten. Dass in den ersten Begegnungen wenig zu holen sein wird, ist ihnen klar. „Wir müssen von Samstag zu Samstag planen“, sagt Mayer. Ganz nach dem Motto: Mal abwarten, was passiert.

Die Motivation ist da. „Natürlich ist die Oberliga eine Nummer höher“, meint Mayer. „Ich weiß jedoch, dass wir alles geben und in Optimalbesetzung auftreten werden.“ Wenn alle verletzungsfrei blieben, werde sich das TSV-Team sicherlich gut schlagen.

TSV Wernau: Ebl, Federer, Gelewski, Jakob Hofmann, Nico Hofmann, Hommel, Hürzel, Odehnal, Späth, Thüringer, Weller.