Wer hat gleich den Ball? Duisburgs Dennis Eidner (links) und Esslingens Timo van der Bosch. Foto: Rudel - Rudel

Das Spel vier gegen den ASC Duisburg verlieren die Esslinger mit 10:14 – und damit die Serie mit 1:3

EsslingenAm Ende haben die Bundesliga-Wasserballer des SSV Esslingen die Überraschung doch deutlich verpasst. Durch die 10:14 (2:4, 2:4, 3:3, 3:3)-Niederlage am Mittwochabend verloren die Esslinger die Serie um den Einzug ins Meisterschafts-Halbfinale gegen das einstige Spitzenteam ASC Duisburg mit 1:3. Um ein fünftes Spiel am Samstag in Duisburg zu erzwingen, fehlten in den Begegnungen mit Ausnahme des überzeugenden 10:7-Auftaktsieges vor zwei Wochen ein paar Prozent. Nun spielt der SSVE noch um Platz fünf im Endklassement. Der ASC trifft im Halbfinale auf Rekordmeister WF Spandau 04, der im Viertelfinale ein Freilos hatte.

„Der Sieg für Duisburg war verdient, aber wir haben vier gute Spiele abgeliefert“, fasste SSVE-Trainer Bernd Berger knapp und treffend zusammen. Sein Gegenüber Arno Trost war erleichtert. „Es war schwer für uns. Nach den ersten beiden Vierteln im ersten Spiel waren wir beeindruckt“, sagte er. „Ich muss vor meiner Mannschaft den Hut ziehen. Nach den vielen Abgängen vor der Saison hatte ich mit Platz sieben oder acht gerechnet – jetzt spielen wir Halbfinale.“

Die Aufregung darum, dass die Austragung des Spiels am Vormittag noch auf der Kippe gestanden war, weil der PH-Wert des Wassers nicht stimmte, war nach der hitzigen Begegnung längst vergessen. Die Techniker hatten die Probleme rechtzeitig in den Griff bekommen.

Es konnte also gespielt werden. Gut zehn Minuten waren absolviert, da erzielte Dennis Eidner den Treffer zum 6:2 für Duisburg, ballte die Faust und brüllte, dass es in der Traglufthalle nur so widerhallte. Die vermeintliche Vorentscheidung. Die aufregendste Szene lag da aber schon hinter den Spielern: Beim Stand von 3:4 – die Esslinger hatten zuvor einige gute Möglichkeiten vergeben, das Ergebnis aussichtsreicher zu gestalten – landete der Ball erneut im SSVE-Gehäuse, und anschließend gerieten Torschütze Tobias Gietz und Esslingens Hannes Rothfuß aneinander. Die Folge: 4:2 für den ASC sowie Rote Karte für die beiden Streithähne. Jedes Team verlor damit einen wichtigen Akteur – den SSVE traf das aber härter, da Kapitän Heiko Nossek bereits erneut krank passen musste und Rothfuß ihn vertrat – bis kurz vor dem Ende des ersten Viertels. Auch Marvin Thran fehlte wegen seines Nasenbeinbruchs vom Wochenende zuvor. „Ich weiß nicht, was die Schiedsrichter gesehen haben“, sagte Rothfuß zu der Szene, „das Foul zuvor an mir haben sie jedenfalls nicht geahndet.“

Seine Kameraden im Wasser entdeckten nach der Halbzeit ihr Kämpferherz und machten es noch mal spannend. Ernesto Ferndanez Rivas, Zoran Bozic, Timo van der Bosch – plötzlich es stand nur noch 7:8. Doch der Ausgleich fiel nicht – im Gegenteil, der ASC erzielte die nächsten drei Tore und führte wieder mit 11:7. Chance verpasst, die Phase der Esslinger Hoffnung war vorüber.

„Kämpferisch war das top“, sagte Rothfuß, dem das Zuschauen sichtlich schwer fiel. Und ergänzte: „Platz fünf ist jetzt ein Muss.“ Die Spiele sind ab dem 14. April angesetzt. Die Esslinger wollen sie jedoch verschieben, weil dann das Inselbad nicht mehr und das heimische Freibad noch nicht zu Verfügung steht.

Tore für den SSV Esslingen: Fernandez Rivas (3), Valentin Finkes (3), van der Bosch (2), Bozic (1), Stiefel (1).