Quelle: Unbekannt

Weil die Oberliga aufgestockt wird, kommen die Esslinger Basketballerinnen um die Relegation herum.

EsslingenEs läuft bei den Basketballerinnen des BV Hellas Esslingen. Zwei Aufstiege innerhalb von vier Jahren, beim aktuellen in die Oberliga kamen sie sogar um die Relegationsspiele herum. Und zudem hat das Team noch die Chance, Anfang Mai in eigener Halle den Bezirkspokal zu gewinnen. Entsprechend gut ist die Stimmung bei dem einstmals von griechischstämmigen Esslingern gegründeten Verein.

Dabei fing alles sehr bescheiden an. Als die Esslinger Frauen zum ersten Mal um Liga-Punkte Körbe warfen, kassierten sie eine ernüchternde 13:90-Klatsche. Trainer Angelos Tachtatzis und Center Anna Kapathanasiou müssen heute lachen, wenn sie daran zurückdenken. Tachtatzis erinnert sich zudem gut daran, wie damals viele gelacht haben, als er trotzdem das Ziel formulierte, vier Jahre später mit dem Team in der Oberliga zu spielen. Die vier Jahre sind vorbei – und es ist tatsächlich geschafft. Zwei Jahre Bezirksliga, zwei Jahre Landesliga – ab der kommenden Saison Oberliga. „Wir haben viele Spiele ziemlich hoch gewonnen“, erzählt Kapathanasiou stolz.

Als Tabellenzweiter hinter der noch souveräneren BG Tamm/Bietigheim hätten die Esslingerinnen eigentlich gegen den Oberliga-Achten TSV Malmsheim in der Relegation antreten müssen. Doch dann beschloss der Verband, die Oberliga aufzustocken – und so sind beide Vereine dabei. Glück muss man eben auch manchmal haben.

Was ist da Erfolgsrezept der Hellas-Frauen? Zum einen die Kontinuität, findet Kapathanasiou, deren Zwillingsschwester Georgia Kapitänin des Teams ist. „Wir kennen uns alle schon ziemlich lange und sind Freundinnen geworden. Es macht jedes Mal Spaß, ins Training zu gehen und wir unternehmen auch sonst viel gemeinsam.“ Trainer Tachtatzis bestätigt das: „Der Zusammenhalt ist spitzenmäßig. So gewinnt man auch Spiele, die auf der Kippe stehen.“ Doch natürlich ist das nicht alles. Um besser zu werden, nahm das Team jede Hilfe an, die sie bekommen konnte, erzählt Tachtatzis. Er selbst machte Trainerscheine, dazu band er Spieler der Männermannschaft, die die Landesliga-Saison gerade auf Platz sechs abgeschlossen hat, ins Training der Frauen ein. Und er holte Unterstützung von außen durch unterschiedliche Co-Trainer. Zurzeit etwa von Proficoach Cyril da Silva, der bei verschiedenen Vereinen aktiv ist.

„Wir sind multi-kulti“

„Wir machen im Training immer wieder etwas Neues, das kommt uns zugute“, erklärt Kapathanasiou. Dazu wird der BV Hellas immer attraktiver für Spielerinnen von außen, auch das bringt Stärke und Input. In der Region spielt nur noch der MTV Stuttgart, mit dem Hellas seit Neuestem in der männlichen Jugend kooperiert, noch eine Klasse höher in der Regionalliga. Auch für die kommende Spielzeit sucht das Team noch nach Verstärkungen – die übrigens keine griechischen Wurzeln haben müssen. „Wir sind multi-kulti“, betont Kapathanasiou fröhlich.

Natürlich wäre es schön, wenn die Hellas-Basketballerinnen ihren Rhythmus beibehalten und in zwei Jahren den nächsten Aufstieg in die Regionalliga feiern könnten, findet Tachtatzis. Zunächst aber ist Bescheidenheit angesagt, der Respekt vor der Oberliga ist groß. „In der kommenden Saison geht es nur darum, drinzubleiben“, sagt der Trainer. „Ich gehe davon aus, dass wir einige Klatschen kassieren werden.“

Dass daraus etwas Gutes wachsen kann, haben die Hellas-Frauen jedoch vor vier Jahren erlebt.

Basketball-Events

Am 5. Mai ist Hellas Esslingen in der Neckarsporthalle Gastgeber des Bezirkspokal-Finales. Um 16 Uhr treten die Esslingerinnen gegen die BG Tamm/Bietigheim an, anschließend um 18 Uhr treffen im Männer-Endspiel der TV 89 Zuffenhausen und die BSG Vaihingen/Sachsenheim aufeinander. Einen Tag später richtet der BVE das 3. inklusive Esslinger Rollstuhlbasketball-Event aus.