Andreas Rück (links) war einst Hendrik Högers (rechts) Jugendtrainer. Foto: oh - oh

Am Samstag gibt es in der Schulsporthalle den ersten Bundesliga-Heimspieltag in der Vereinsgeschichte des RSV Reichenbach. Dabei sind Hendrik Höger und Andreas Rück.

ReichenbachDas kann man durchaus als historischen Moment bezeichnen: Am Samstag (14 Uhr) findet in der Schulsporthalle der erste Bundesliga-Heimspieltag in der Vereinsgeschichte des RSV Reichenbach statt. Mittendrin: das Radball-Duo Hendrik Höger und Andreas Rück.

An diesem dritten Spieltag treffen die beiden auf durchaus schlagbare Gegner wie zum Beispiel Mitaufsteiger KSC Leipzig. Im vergangenen Jahr hat das Team den Sprung ins Oberhaus geschafft und steht zurzeit auf dem drittletzten Platz. Doch bei diesem engem Teilnehmerfeld weiß auch der 30-jährige Höger, dass vor allem am Samstag „immer etwas drin ist“. Dazu kommt diesmal die Unterstützung der Fans, die bereits beim Aufstieg „komplett aus dem Häuschen waren“. Rück fügt hinzu: „Wenn die Halle bebt, gibt uns das einen enormen Push“.

Das Saisonziel ist nach wie vor der Klassenverbleib. Doch den beiden geht es in erster Linie auch darum, „die schönen Bundesliga-Momente zu genießen und Erfahrung zu sammeln“, wie Höger sagt. Dass sie den einen oder anderen Zähler zu wenig auf dem Konto haben, liegt laut ihm an der „fehlenden Routine“. Denn obwohl die beiden seit 2010 zusammenspielen und Rück sogar Högers Jugendtrainer war, sind andere Teams in der Liga deutlich erfahrener. Trotzdem spricht Höger, der in der Abwehr die Torhüterrolle übernimmt, von einem „blinden Verständnis“ zwischen den beiden. Rück, mit 40 Jahren der bislang älteste Bundesliga-Debütant, spricht von derselben Spielphilosophie.

Dazu kommt, dass „wir keinen Standard-Radball spielen. Wir schauen uns nicht viel bei anderen Teams ab, sondern haben unsere Spielzüge mehr oder weniger selbst erfunden“, erklärt Rück, der viele Elemente aus seiner Zeit als Fußballer ins Radball übernommen hat. Im Vergleich zur 2. Bundesliga spielt vor allem die Fehlerquote eine große Rolle. „In der 2. Bundesliga wird jeder zweite Fehler bestraft, in der Bundesliga wird nahezu jeder Fehler zum Verhängnis“, sagt Höger, „man darf einfach immer weniger Fehler machen.“ Da gilt es, kühlen Kopf zu bewahren. Dass die beiden das können, haben sie in den Aufstiegsspielen bewiesen. Dort waren sie nach zwei Niederlagen zu Beginn mächtig unter Druck und setzten sich am Ende doch gegen die Favoriten durch. „Das hat schon sensationell gut geklappt“, sagt Rück, „darauf sind wir stolz“.

Auf die Frage, was der Aufstieg für die Verein bedeutet, antwortet Höger: „Dass wir in der Bundesliga spielen, ist auch der Verdienst des gesamten Vereins. Wir haben gemeinsam den Erfolg geschafft . Dieser Verein lebt den Radball.“

Die beiden, die selbst Nachwuchstrainer sind, sprechen immer wieder von dem Erlebnis Bundesliga, von dem man „eines Tages seinen Enkeln erzählen kann“. Doch auch wenn das Duo sich momentan auf einem Abstiegsplatz befindet, ist der „Ehrgeiz groß genug, die Liga zu halten“. Wie auch immer es am Ende ausgeht, Höger und Rück wollen mit den Fans ein „riesiges Radball-Fest feiern“.