Die ESG-Cracks (links) warten auf den ersten Bully der Saison. Foto: Miroslav Halbych - Miroslav Halbych

Die Mannschaft hat auf den Aufstieg verzichtet.

EsslingenEs ist die Zeit im Jahr, in der auf der Esslinger Neckarinsel Merkwürdiges passiert: Im Freibad des SSV Esslingen wird noch geschwommen und Wasserball gespielt, beim direkten Nachbarn im Eisstadion sind bereits die Kufencracks unterwegs. Die Eishockey-Männer der ESG Esslingen starten an diesem Samstag (18.45 Uhr) gegen den EC Eppelheim 1b in die Saison. Und auch hierbei gibt es Erstaunliches zu beobachten: Der Meister der vergangenen Saison tritt erneut in der Landesliga an.

„Der Aufstieg in die Regionalliga war in der Mannschaft kein Thema“, erklärt Trainer Stefan Reiser. „Der Einzige, der sich einen Kopf darüber gemacht hat, war ich. Es wäre schon reizvoll gewesen.“ Der Hauptgrund, warum die ESG auf den Aufstieg verzichtet hat: Eins drüber geht es deutlich professioneller zu – und teurer. Nicht, was die Reisen betrifft. „Ob wir gegen Eppelheim eins oder Eppelheim zwei spielen, ist egal“, sagt Reiser. Aber viele Mannschaften in der vierthöchsten deutschen Spielklasse haben ausländische Akteure auf dem Eis, das können und wollen sich die Esslinger nicht leisten. Und Woche für Woche hohe Niederlagen einstecken, wollen sie auch nicht. Wobei: „Es sah im Sommer noch nicht danach aus, aber mit dem jetzigen Kader hätten wir es vielleicht wagen können“, erklärt Coach Reiser. Denn die erfolgreiche Arbeit und die gute Stimmung bei der ESG haben sich herumgesprochen, wodurch einige Spieler auch ohne finanzielle Anreize nach Esslingen gekommen ist.

Den lediglich zwei Abgängen Markus Fobrich und Stephan Barner (Karriereende), stehen in Maximilian Jetter (Stuttgarter EC), Michael Fink (VER Selb), Dominik Dickopf (GSC Moers) und Luca Stephan (Rückkehr nach einem Jahr aus München) vier Zugänge gegenüber. Von dem amerikaerfahrenen Jetter erwarten sich die Esslinger eine Stärkung auf der zuletzt dünn besetzten Torhüter-Position, Rückkehrer Fink soll in der Verteidigung seine Erfahrung aus der DEL2 einbringen, ebenso wie Dickopf die aus der Krefelder Nachwuchsschule. Eine schöne Geschichte am Rande: Ex-Profi Fink spielt in Esslingen nun zum ersten Mal gemeinsam mit seinen Brüdern Florian und Steffen.

Konkurrenz hat sich verstärkt

Zwar haben sich auch die Konkurrenten, vor allem die TSG Reutlingen und der 1. CFR Pforzheim, deutlich verstärkt. Dennoch sagt Reiser vor seiner zweiten Saison als Trainer der ESG-Männer: „Wir wollen schon wieder Meister werden.“ Dann, so hofft er, „schießt sich uns vielleicht noch der eine oder andere weitere Spieler an“. Und dann „können wir überlegen, ob wir den Schritt doch machen“. Den Schritt in die Regionalliga.

Aber das ist Zukunftsmusik. Zunächst geht es an diesem Samstag gegen Eppelheim 1b um den ersten Sieg für die Verteidigung des Landesliga-Meistertitels.