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Aichwald – „Das wird ein Riesen-Spektakel.“ Die Vorfreude von Manuel Dorn, dem Vorsitzenden des MSC Aichwald, auf das Schurwald-Motocross an diesem Wochenende ist spürbar groß. Gerade die Rückkehr der Seitenwagen sei im Umfeld begeistert aufgenommen worden. Und dann scheint den MSC-Verantwortlichen auch noch ein Faktor in die Karten zu spielen, den sie nicht beeinflussen können – und der im vergangenen Jahr für reichlich Schlamm und Ärger gesorgt hat.

Von Claus Hintennach
„Das Wetter hält, das ist nach dem Chaos des vergangenen Jahres der verdiente Lohn“, sagt Dorn mit optimistischem Blick auf die Prognosen für Samstag und Sonntag. Denn im vergangenen Jahr ist das Motocross zum Spielball der Wetterkapriolen geworden. Heftiger Regen hatte nicht nur für eine Schlammschlacht gesorgt, die meisten Läufe fielen den widrigen Bedingungen sogar zum Opfer. In diesem Jahr scheint es hingegen eher hitzig und staubig zu werden.
Nicht nur die Resonanz der Fans auf das sportliche Programm, auch die großen Fahrerfelder und die wieder überwältigende Helferschar bei der ehrenamtlich organisierten Großveranstaltung befeuern die Vorfreude. „Selbst beim DMSB ist man überrascht, dass für die DM Open fast 80 Fahrer gemeldet haben“, sagt Dorn. Der Deutsche Motorsport-Bund (DMSB) ist dieses Mal mit an Bord, nachdem sich der veranstaltende MSC „Eiserne Hand“ Aichwald nach dem Rennen im vergangenen Jahr mit dem ADAC München überworfen hat. Dieser promotet die MX-Masters-Serie, in deren Rahmen der Titel des internationalen deutschen Motocross-Meisters vergeben wird. Das Aichwalder Rennen war seit etlichen Jahren Teil dieser Serie. Das 57. Aichwalder Motocross wird nun unter sportlicher Obhut des Dachverbands DMSB stattfinden – und des ADAC Württemberg, dessen Ortsclub der MSC ist.
Training und Rennen werden übermorgen und am Sonntag auf der Strecke „In den Horben“ ausgefahren. Zu den Festzelt-Partys am Freitag- und Samstagabend wird das „Hofbräu-Regiment“ spielen. Die Läufe der Seitenwagen werden für die deutsche Meisterschaft gewertet. Die Läufe der Gespanne und der DM Open sind mit einem „Prädikat“ des DMSB. Zudem wird es einen Zwei-Takt-Cup für Amateure geben, der unter dem Mantel des Deutschen Motorsport-Verbands ausgetragen wird.
Zuletzt gab es 2004 „In den Horben“ ein Veteranenrennen der Seitenwagen, von 1985 bis 1999 waren die Gespanne regelmäßig auch mit Läufen um die deutsche Meisterschaft zu Gast auf dem Schurwald. Im Zwischenklassement dieser Saison führt das belgisch-lettische Duo Kristof Santermans/Lauris Daiders vor dem Vorjahreschampion Andreas Clohse aus Belgien mit seinem deutschen Beifahrer Andres Haller. Mit den Duos Marcel Faustmann/Max Frech und Tobias Blank/Michael Klooz hat der MSC Aichwald zwei Top-Fahrer aus den eigenen Reihen am Start.
Nach den ersten Läufen zur deutschen Meisterschaft der Open-Klasse – sie ist knapp unterhalb der Masters-Serie angesiedelt – führt Angus Heidecke aus Sandersdorf vor dem Belgier Jens Getteman, gefolgt von den Deutschen Dominique Thury, Christian Brockel und Stefan Ekerold. Für Aichwald eingeschrieben haben sich auch Dennis Ullrich, der amtierende internationale deutsche Meister, und der Franzose Nicolas Aubin, die sonst in höheren Klassen fahren. Ullrich verzichtet für Aichwald auf den zeitgleich stattfindenden WM-Grand-Prix in Italien. Auch dem vierfachen DM-Open-Champion Filip Neugebauer (Tschechien), derzeit auf Platz sechs liegend, werden Siegchancen eingeräumt. Absagen musste hingegen Aubins Landsmann Gregory Aranda, der sich verletzt hat.
Der Zwei-Takt-Cup soll Amateuren eine Plattform bieten, rund 80 Fahrer haben auch für dieses Rennen in Aichwald gemeldet. Die Zwei-Takter fahren im Übrigen am Samstag, die Wertungsläufe für Seitenwagen und DM Open finden am Sonntag statt.
Es scheint also alles angerichtet für ein großes Motorsportfest, zumal die Vorbereitungen laut Dorn „super“ gelaufen sind. Die ersten Teams sind bereits heute Abend eingetroffen. Und nicht nur bei Verantwortlichen und Helfern des MSC ist die Vorfreude groß, auch für die Piloten ist die stimmungsvolle Veranstaltung auf dem Schurwald ein Ereignis. Nicht zuletzt für die Amateure, die selten auf solchen Kursen und vor solch großem Publikum fahren.

Termine und Preise

Morgen beginnt die Party im Festzelt an der Rennstrecke um 20 Uhr, für Stimmung sorgt das „Hofbräu-Regiment“. Sportlich wird es dann ab Samstag. Die Fahrer des Zwei-Takt-Cups beginnen um 10 Uhr mit dem Training, ihre Übungsrunden drehen später auch die Piloten der Seitenwagen- und der DM-Open-Klasse. Die Gespanne fahren am Samstag auch ihre Qualifikation für das Rennen aus. Und im Zwei-Takt-Cup fällt sogar die Entscheidung: Die beiden Läufe werden um 13.30 Uhr beziehungsweise um 15.45. Uhr gestartet. Ab 19 Uhr spielt das „Hofbräu-Regiment“ im Festzelt wieder zur Party auf, ab 20 Uhr gibt es den Fahrerempfang. Den Auftakt am Rennsonntag bildet das Training der DM Open ab 9 Uhr, in der Klasse wird ab 10.30 Uhr die Qualifikation ausgefahren. Der erste Lauf der Seitenwagen wird um 13 Uhr, der abschließende zweite Lauf der DM Open um 16.30 Uhr gestartet. Eine Gesamtsiegerehrung wird es ab 17.30 Uhr im Festzelt geben. Samstags kosten Karten sechs Euro. Denselben Preis zahlen Zehn- bis 14-Jährige am Sonntag (unter zehn Jahren ist der Eintritt frei), ab einem Alter von 15 Jahren werden 15 Euro fällig. Der (freie) Eintritt zu den abendlichen Partys wird erst ab einem Alter von 16 Jahren gewährt.