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Mit Nicolás González will der VfB Stuttgart offenbar den Abgang von Daniel Ginczek kompensieren. Beim öffentlichen Trainingsauftakt am Samstag vor mehreren Tausend Fans war der Argentinier noch nicht dabei. Gerätselt wird weiter um die Zukunft eines WM-Shootingstars.

Stuttgart (dpa/lsw) - Während der Nationalstürmer Mario Gomez noch im Urlaub ist und Verteidiger Benjamin Pavard mit Frankreich auf den Einzug ins WM-Finale hofft, bastelt ihr Verein VfB Stuttgart weiter am Kader für die kommende Saison. Wie mehrere Medien berichteten, steht der Fußball-Bundesligist angeblich kurz vor der Verpflichtung des argentinischen Stürmers Nicolás González vom Maradona-Club Argentinos Juniors. Der VfB soll für den 20-jährigen Argentinier eine Ablöse zwischen sieben und acht Millionen Euro bieten.

VfB-Sportvorstand Michael Reschke wollte sich am Samstag beim öffentlichen Trainingsauftakt der Schwaben vor rund 3500 Fans nicht zu der Personalie äußern. Bei Argentinos Juniors aus Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires hatte einst die Profikarriere der Fußballlegende Diego Armando Maradona ihren Anfang genommen.

Nach dpa-Informationen wird González, der als Mittelstürmer, aber auch auf beiden offensiven Außenbahnen spielen kann, nächste Woche in Stuttgart erwartet. Er soll den Abgang von Daniel Ginczek zum VfL Wolfsburg kompensieren. Das 1,80 Meter große Talent wäre der siebte Neuzugang des VfB in diesem Sommer und neben Linksverteidiger Emiliano Insua sowie Mittelfeldspieler Santiago Ascacíbar der dritte Argentinier beim Tabellensiebten der vergangenen Saison.

Reschke legt bei seinen Verpflichtungen Wert auf eine Mischung aus erfahrenen Spielern wie Gonzalo Castro (31 Jahre) und Rückkehrer Daniel Didavi (28) sowie jungen Kräften wie Pablo Maffeo (20), Borna Sosa (20), Marc Oliver Kempf (23), David Kopacz (19) - und González.

Möglicherweise ist die Kaderplanung aber noch nicht abgeschlossen. Zum einen will der VfB den defensiven Mittelfeldspieler Matthias Zimmermann abgeben, vor allem aber ist die Zukunft von Shootingstar Pavard weiter offen. Reschke will den 22-Jährigen noch bis Sommer 2019 in Stuttgart halten, wenn eine Ausstiegklausel über angeblich 35 Millionen Euro Ablöse greift, und erst dann ziehen lassen.

Bei diesem Thema weisen er und VfB-Präsident Wolfgang Dietrich jedoch immer wieder darauf hin, dass es bis zum Ende der Transferperiode am 31. August noch eine lange Zeit ist. Ob der VfB bei einem Angebot von mehr als 50 Millionen Euro in diesem Sommer doch schwach werden würde? Eine Einigung mit Rekordmeister Bayern München auf einen Wechsel Pavards in einem Jahr soll es aber noch nicht geben.

Trainer Tayfun Korkut freut sich derweil darüber, dass er seine Mannschaft dank der Neuzugänge künftig variabler spielen lassen kann als in der vergangenen Saison. Zudem hat das Team in spielerischer Hinsicht Qualität hinzugewonnen. «Wir haben eine spannende Mannschaft», sagte Korkut. «Wir sind sehr zuversichtlich, dass es eine gute Mischung ist.»

Das erste Testspiel bestreitet der VfB am Freitag (19.00 Uhr) beim Oberligisten SSV Reutlingen. Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen für das Freundschaftsspiel am 5. August gegen Atlético Madrid, mit dem der Traditionsverein sein 125-jähriges Bestehen feiern wird. Für die Heimpartie gegen den Europa-League-Sieger hat der VfB nach eigenen Angaben bereits knapp 30 000 Tickets verkauft.

Von Matthias Jung, dpa