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Nur acht Tore in elf Partien: Die Offensive des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart kommt nicht in Fahrt. Der VfB sucht im Winter deshalb schnelle, torgefährliche Offensivkräfte.

StuttgartDer Erste ist also vom Markt. Anthony Modeste kehrt nach einem Intermezzo in China zum 1. FC Köln zurück. Der Name des bis dahin vereinslosen Stürmers war zuvor auch mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht worden. Das liegt nahe, denn der Club hat für die Winterpause Verstärkungen im Blick. Und ein treffsicherer Stürmer, der zum einen seine Qualitäten in der Bundesliga bereits nachgewiesen hat und zum anderen auch zu haben ist, passt da natürlich ganz gut ins Bild.

Bei möglichen Wintertransfers des VfB liegt das Augenmerk definitiv auf der Offensive. Ein neuer Stürmer zur Entlastung von Mario Gomez wird gesucht, dazu ein Flügelflitzer. Geschwindigkeit ist für den neuen Trainer Markus Weinzierl ein entscheidendes Kriterium: Er braucht schnelle Spieler für seinen Fußball, genau daran mangelt es aber im VfB-Kader.

Das Stuttgarter Wunschprofil lässt sich vielleicht so zusammenfassen: möglichst temporeich, möglichst torgefährlich, möglichst entwicklungsfähig. So wie Alphonso Davies. An dem Supertalent aus Kanada war der VfB im Sommer dran, die Verpflichtung stand kurz bevor. Doch der FC Bayern München grätschte im letzten Moment noch dazwischen und sicherte sich die Dienste des 18-Jährigen von den Vancouver Whitecaps aus der nordamerikanischen Profiliga MLS für zehn Millionen Euro, wobei diese Summe sich durch Bonuszahlungen noch fast verdoppeln könnte.

Die Suche in Stuttgart geht also weiter und hat durch die brenzlige sportliche Situation an Fahrt aufgenommen. Präsident Wolfgang Dietrich („Wir werden im Winter was tun müssen, ganz klar“) und Sportvorstand Michael Reschke („Es sind Überlegungen im Gange, wie wir nachlegen“) haben in den vergangenen Wochen eindeutige Absichtserklärungen abgegeben. Klar ist, dass es beim Tabellenletzten der Bundesliga angesichts einer Bilanz von lediglich acht Treffern in elf Partien Alternativen für die Offensive braucht, die Tore schießen oder Torchancen kreieren können.

Die Planungen samt der Höhe der Investitionsbereitschaft hängen aber noch von zwei Faktoren ab. Die Verantwortlichen beobachten genau, wie sich die sportliche Situation in den nächsten Wochen entwickelt und wie die Offensivkräfte Daniel Didavi und Anastasios Donis nach ihren Verletzungspausen zurückkommen. Wie entscheidend Wintertransfers im Kampf um den Klassenverbleib sein können, zeigt ein Blick zurück auf die jüngsten beiden Stuttgarter Erstliga-Spielzeiten. In der Saison 2015/16 kamen Kevin Großkreutz, Federico Barba sowie Artem Kravets – und der VfB stieg ab. In der vergangenen Runde hießen die Auserwählten im Winter Mario Gomez und Erik Thommy – und der VfB blieb auch dank diesen beiden Zugängen erstklassig.

Da hat Michael Reschke gezeigt, dass er auf dem schwierigen Markt im Winter Treffer landen kann. Seinerzeit stand der VfB-Sportstand auch kurz vor der Verpflichtung von Maximiliano Romero. Der junge argentinische Stürmer schwenkte dann aber noch um und schloss sich PSV Eindhoven an (wo er sich aber bisher nicht durchsetzen konnte). Gut möglich, dass der Kaderplaner auch diesmal auf dem südamerikanischen Markt zuschlägt. Von dort hat er ja auch schon Santiago Ascacibar und Nicolas Gonzalez zum VfB gelotst und bereits zu Leverkusener Zeiten gute Erfahrungen gemacht.

Oder vielleicht wirft er einen Blick in die niederländische Eredivisie und auf den schwedischen Neu-Nationalspieler Kristoffer Peterson. Der 23-Jährige, in jungen Jahren schon beim FC Liverpool, hat mit acht Toren in zwölf Spielen großen Anteil am Höhenflug von Heracles Almelo. Kein Thema ist nach derzeitigem Stand Carlos Mané (24) von Sporting Lissabon, der dort kaum zum Zug kommt.