Steven Zuber soll die Stuttgarter Offensive beleben. Foto: Baumann - Baumann

Leihgeschäft bis zum Sommer

StuttgartWenn der Neue hält, was der Hashtag zur Verpflichtung des 27-Jährigen verspricht, dann wird alles super. „OLÉZUBERVFB“, texteten die Kreativköpfe aus der Marketingabteilung des VfB, als feststand, dass sich der Schweizer für ein halbes Jahr aus Hoffenheim verabschiedet und sich dem Ligakonkurrenten aus Stuttgart anschließt.

Kampf gegen den Abstieg statt Kampf um die Champions League, heißt es folglich für Steven Zuber, der die sportliche Zurückstufung zum Wohle seiner persönlichen Entwicklung in Kauf nimmt. „Ich hatte gute Gespräche mit Markus Weinzierl und den Verantwortlichen des Vereins. Sie haben mich von der ersten Sekunde an von einem Wechsel überzeugt“, sagt der Schweizer, dessen Beweggründe klar sein dürften: Er will wieder mehr spielen.

Auf neun Einsätze brachte er es in der Hinrunde für 1899, dreimal lief er in der Champions League auf. Nach dem Aus in der Königsklasse sowie im DFB-Pokal waren die Kraichgauer um eine Verkleinerung ihres Kaders bemüht – Zuber konnte gehen. Länger als ein halbes Jahr soll das Leihgeschäft allerdings nicht dauern. Was zeigt, dass sie in Hoffenheim in Zukunft mit dem Mittelfeldspieler planen.

Weinzierl hat fürs Erste nur die anstehende Rückrunde im Blick. Und ist froh, nach Alexander Esswein eine weitere Alternative für seine lahmende Offensivabteilung zur Verfügung zu haben. „Mit seiner Schnelligkeit, seiner Wucht und seiner Dynamik wird er uns weiterhelfen“, sagte der Chefcoach im Trainingslager in La Manga.

Nicht im Trainingslager

Dort wird er den Neuzugang aber noch nicht begrüßen können. Zuber hat sich noch in Hoffenheim am Sprunggelenk verletzt, weshalb die Verpflichtung bis zuletzt auf der Kippe stand. Da die VfB-Ärzte aber nur von einer leichten Verletzung ausgehen, gaben sie grünes Licht. Für den Rückrundenauftakt am 19. Januar gegen den FSV Mainz 05 ist Zuber dennoch fraglich.

Eine Flügelzange Zuber-Esswein kann sich Weinzierl gut vorstellen, wenn er nach seinen taktischen Vorstellungen für die Rückrunde gefragt wird. „Wir brauchten Spieler für die tiefen Laufwege“, betont der 43-Jährige die Hauptanforderungen Sprint- und Laufstärke. Die glaubt er in Esswein und Zuber gefunden zu haben. Gleichwohl ließ der Coach die Frage nach weiteren Verstärkungen offen.

Zubers Kurzvita liest sich wie folgt: Mit 16 Debüt in der Schweizer Super League, dann von Grashoppers Zürich zu ZSKA Moskau, anschließend zu 1899 Hoffenheim, wo ihn Trainer Julian Nagelsmann als Vorzeigeprofi adelte: „Er saugt alles auf, will immer eine Videoanalyse, trainiert für sich zusätzlich und achtet auf gesunde Ernährung.“ Vielleicht meint der VfB-Sportvorstand Michael Reschke ja das, wenn er den 21-fachen Schweizer Nationalspieler und WM-Torschützen (im Spiel gegen Brasilien) einen „Mentalitätsspieler“ nennt.

Alles super also mit Zuber? Auf alle Fälle bringt er neben sportlichen Vorschusslorbeeren auch noch den Glamourfaktor in die Stadt. Zubers Frau Mirjana hat sich als Model und ehemalige Miss-Suisse-Kandidatin einen Namen gemacht. Vor reichlich Teilhabe im Internet scheut sie sich nicht. Jetzt liegt es an ihrem Gatten, den schönen Bildern im Netz schöne auf dem Platz folgen zu lassen.