Anastasios Donis (rechts neben Mario Gomez) hat nach dem Trainerwechsel in Stuttgart derzeit wenig Chancen auf einen Einsatz von Beginn an. Foto: dpa - dpa

Einige VfB-Profis, die noch unter Coach Hannes Wolf erste Wahl waren, müssen sich erst das Vertrauen von Trainer Tayfun Korkut erarbeiten.

Stuttgart Neuer Trainer, neues Glück. Das erfahren im Moment auch einige Profis des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, die vom Trainerwechsel von Hannes Wolf zu Tayfun Korkut profitieren. Daniel Ginczek zum Beispiel. Bei Wolf noch in der nicht glücklich machenden Rolle des Jokers ab Minute 60, stand der Angreifer beim 1:0 gegen Borussia Mönchengladbach in der Startelf. Nicht nur wegen seines Siegtores ging Ginczek als Gewinner hervor. Unterm Strich ein Plus steht auch unter den Auftritten von Erik Thommy. Es spricht vieles dafür, dass der 23-Jährige auch am Sonntag (15.30 Uhr) gegen seinen Ex-Club FC Augsburg wieder eine der Außenpositionen im Mittelfeld einnehmen wird. Doch wo Gewinner sind, gibt es auch Verlierer.

Chadrac Akolo: So richtig laufen will es nicht für den kongolesischen Angreifer. Beginnend mit der Technik-Panne im zweiten Rückrundenspiel in Mainz (2:3), die Akolo den Platz in der Startelf kostete. Beim 0:2 gegen Schalke 04 bekam Akolo keinen Fuß auf den Boden. Es war das letzte Spiel von Hannes Wolf. Unter Korkut saß der wie Ginczek mit vier Saisontoren beste Torschütze des VfB seither zweimal 90 Minuten auf der Bank. „Er hat das gut aufgenommen“, lobt Korkut seinen Reservisten. Überhaupt herrsche „ein guter Geist“ in der Kabine.

Anastasios Donis: Bei Korkuts Premiere in Wolfsburg (1:1) trug Anastasios Donis auf der rechten Außenbahn seinen Teil zur miesen ersten Hälfte bei. Für ihn kam Ginczek und machte es besser, weshalb der Grieche gegen die Borussia außen vor war. Ihn bei Laune zu halten, dürfte schwieriger werden als bei Akolo, entspricht die Reservistenrolle doch so gar nicht dem Selbstverständnis des Nationalspielers. „Wir haben in der zweiten Reihe noch viel Talent mit individueller Qualität“, zielt Korkut auch auf Donis ab. Die großen Wechselspielchen sind unter dem 43-jährigen Coach in naher Zukunft aber eher nicht zu erwarten.

Berkay Özcan: Rein-raus-rein-raus. Für Özcan ist diese Erfahrung nichts Neues. Auch unter Wolf wechselte der 19-Jährige munter zwischen Startelf, Bank und Tribüne hin und her. In Wolfs Endphase war Özcan als Ballverteiler im offensiven Mittelfeld aber gesetzt. Und jetzt? Hat Özcan noch keine Minute gespielt. Vielleicht liegt es an der fehlenden Erfahrung im Kampf gegen den Abstieg, weshalb Korkut im Moment Typen wie Dennis Aogo vorzieht. „Wir verfügen über Spieler, die dank ihrer Routine die Grundordnungen kennen“, sagt Korkut und liefert damit zumindest einen Beleg für diese These.

Jacob Bruun Larsen: Mangelnde Erfahrung wird nun auch für Larsen zum Hindernis. Von Wolf gegen Schalke ins kalte Wasser geworfen, ging der 19-Jährige mit unter. Gegen Wolfsburg und Mönchengladbach reichte es für die Leihgabe von Borussia Dortmund nicht einmal für einen Platz im Kader. Weil Korkut lieber auf die Dienste von Andreas Beck vertraut.

Dzenis Burnic: Larsens Leidensgenosse heißt Dzenis Burnic. Auch er ist bis Saisonende vom BVB ausgeliehen. Gegen Gladbach fiel er aber nur auf, als er nach Schlusspfiff auf dem Rasen Ginczek dessen Töchterchen Lou Carlotta überreichte. Für Burnic blieb kein Platz im Kader.

Takuma Asano: Nach aktuellen Stand möchte die Leihgabe von Arsenal London das verbliebene halbe Jahr in Stuttgart verbringen. Er hofft weiter auf seine Chance – wie alle anderen aus der zweiten Garde.