Wie viele seiner Mannschaftskollegen befindet sich Mario Gomez seit Wochen im Formtief. Quelle: Unbekannt

Seit Monaten befindet sich Trainer Weinzierl mit dem VfB Stuttgart im Abstiegskampf. Jetzt kommt Bayer 04 Leverkusen. Aber was macht überhaupt Hoffnung auf eine Trendwende?

Stuttgart (dpa) Markus Weinzierl ist derzeit kaum zu beneiden. Seit Monaten versucht der Trainer, den VfB Stuttgart auf Kurs zu bringen, aber die Schwaben stecken weiter tief im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga. Zudem weiß der 44-Jährige nicht mal, ob er in ein paar Wochen noch Trainer des VfB ist, da sein bis 2020 laufender Vertrag nur für die Bundesliga Gültigkeit besitzt. Und dann gab es immer wieder Medienberichte über neue Personalien, zunächst über den österreichischen Coach Oliver Glasner als möglichem Nachfolger von Weinzierl im Sommer - und nun folgte am Donnerstag die Verpflichtung von Sven Mislintat als neuem Sportdirektor.

«Ich glaube, dass wir in einer schwierigen Situation sind», sagte Weinzierl am Donnerstag. «Je mehr Experten da zusammen helfen, umso besser.» Weinzierl dürfte aber nicht viel Zeit haben, sich mit dem neuen Kaderplaner auszutauschen. Denn schon an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht für den taumelnden VfB gegen Bayer 04 Leverkusen die nächste richtungsweisende Aufgabe im Rennen um den Klassenverbleib an. Weinzierls Mission ist klar: «Es geht darum, die Saison zu retten und zu reparieren.»

Es sieht aktuell stark danach aus, dass das nur über die Relegation möglich sein wird. Schon seit Wochen befinden sich die Schwaben trotz desolater Bilanz auf dem drittletzten Rang. Aus den vergangenen 13 Bundesliga-Partien holten sie lediglich einen Sieg. Dass sie überhaupt noch dort und nicht noch tiefer in der Tabelle stehen, liegt allein an der noch schwächeren Konkurrenz aus Nürnberg und Hannover. Dabei hat der VfB nach bisher 28 Spielen mit 21 Punkten zwölf Zähler weniger als zum selben Zeitpunkt in der Abstiegssaison 2015/16.

Dass die Verantwortlichen um Sportvorstand Thomas Hitzlsperger über mögliche Alternativen auf der Trainerbank nachdenken, würde zumindest nicht überraschen. Weinzierl dagegen denkt momentan über ganz andere Dinge nach. Zum Beispiel: «Wo kriegen wir mehr Torgefahr her? Das ist unsere größte Problematik, denke ich», sagte er. «Wenn Mario Gomez nur die Hälfte seiner Großchancen gemacht hätte, dann wären wir in einer anderen Situation.» Hat der Ex-Nationalspieler aber nicht. Wie viele seiner Mannschaftskollegen befindet sich der 33-Jährige seit Wochen im Formtief.

«Er nimmt sich das zu Herzen», berichtete Weinzierl. «Ich werde Mario keinen Vorwurf machen, wenn er solche Chancen nicht macht.» Dringend nötig hätten die Stuttgarter seine Tore gegen Leverkusen aber in jedem Fall. Gegen die offensivstarke Werkself werden sich zwangsläufig Räume bieten. Fraglich ist nur, wer diese nutzen soll. Weinzierl glaubt dennoch, dass die Leverkusener seinem Team eher liegen als zuletzt beim 1:1 der 1. FC Nürnberg. «Mit der Favoritenrolle hatten wir unsere Probleme», sagt er. «Jetzt werden wir weniger das Spiel machen müssen und das wird uns, denke ich, schon auch zugute kommen.» Immerhin etwas macht Hoffnung.

Weinzierl kann auf den genesenen Verteidiger Ozan Kabak bauen. Christian Gentner, Dennis Aogo und Gonzalo Castro fallen voraussichtlich aus. Der Tabellen-Neunte Leverkusen hat zuletzt dreimal nacheinander verloren.