Simon Terodde (links) rackert, trifft aber nicht. Foto: dpa Quelle: Unbekannt

Von Sigor Paesler

Stuttgart - „Der Junge“ kann einem so langsam leidtun. Zumindest bei Ron-Robert Zieler ist das so. „Ich würde mich riesig freuen für den Jungen, wenn er mal treffen würde“, sagte der Torhüter des VfB Stuttgart nach dem 0:0 gegen den FC Augsburg. „Der Junge muss weiter Gas geben.“ Und „Das ist charakterlich ein top Junge.“ Wen Zieler meinte, war klar. Und den meisten der VfB-Anhänger im Stadion war es wohl so ergangen wie dem Keeper. Simon Terodde, in den vergangenen beiden Spielzeiten Torschützenkönig der 2. Bundesliga, wartet weiter auf seinen ersten Bundesligatreffer. Mit jeder weiteren torlosen Minute, mit jeder unglücklichen Aktion, so scheint es, wird der 29-Jährige unsicherer.

Im Spiel gegen den FCA hatte Terodde eine Kopfballchance in der 81. Minute und zwei Minuten später Pech, dass ihm der eingewechselte Daniel Ginczek den Ball wegschnappte. Ansonsten rannte er, schirmte ab und hatte Mühe, die hohen Bälle zu verarbeiten. Das, fand Trainer Hannes Wolf, hätte er besser machen können. „Wir brauchen ihn auch als Wandspieler. Ich hätte mir gewünscht, dass er mehr Bälle ablegt“, sagte Wolf, stellte aber sofort klar: „Da bin ich kritisch, nicht aber, was die Tore betrifft.“

Der Coach ist also voller Vertrauen. Und vertraut darauf, dass der Stürmer mit der Situation klarkommt: „Er braucht nicht dauernd Gespräche. Er darf jetzt nicht auf das Tor warten.“ Am 2. Spieltag gegen den FSV Mainz scheiterte Terodde vom Elfmeterpunkt. Die Frage ist müßig, wie es gelaufen wäre, hätte er getroffen. Nach dem Augsburg-Spiel äußerte sich Terodde nicht. „Ich muss keinem mehr etwas beweisen“, hatte er vor ein paar Tagen zu „Bild“ gesagt. Viel lieber möchte er endlich Tore sprechen lassen.