Quelle: Unbekannt

Von Nicole Spiegelburg

Stuttgart- „Nie mehr zweite Liga“ tönte es aus tausend Kehlen, als der VfB Stuttgart sein letztes Saisonspiel der 2. Bundesliga gegen die Würzburger Kickers bestritt. Nun ist der VfB Stuttgart wieder erstklassig. Der Weg zurück ins Oberhaus war ein hartes Stück Arbeit und bedeutete für Mannschaft und Fans ein stetes Auf und Ab. Ein Rückblick auf eine Saison, die geprägt war von grandiosen Serien und Siegen, aber auch von bitteren Niederlagen und Rückschlägen.

Zurück auf Null: Die 1:3-Niederlage in Wolfsburg am 14. Mai 2016 bedeutete für den VfB Stuttgart nichts weniger als eine „absolute Zäsur“. So zumindest hatte es der ehemalige Sportvorstand Jan Schindelmeiser formuliert, als um ihn herum alle den Wiedereinzug ins Oberhaus bejubelten. Und tatsächlich - nach dem denkwürdigen, letzten Spieltag der Saison 2015/2016 musste sich der VfB neu sortieren. Denn die Schwaben-Elf fand sich nicht nur in der 2. Bundesliga wieder, sondern stand auch noch ohne Präsident, Sportvorstand (Robin Dutt) und Trainer (Jürgen Kramny) da. Mit der Neubesetzung der Posten in umgekehrter Reihenfolge begann der Neuanfang.

Auftakt mit Hindernissen: Bereits das erste Spiel gegen den FC St. Pauli geriet zur Zitterpartie, die erst in der 87. Minute durch das Tor von Christian Gentner für den VfB entschieden wurde. Das erste Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf bedeutete einen herben Dämpfer für den Zweitligisten. Nach der nächsten Heim-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim musste der erst zu Saisonbeginn verpflichtete Trainer Jos Luhukay gehen. Die nächsten zwei Spiele standen unter der Ägide von Co-Trainer Olaf Janßen, ehe Hannes Wolf mit einem 1:1-Unentschieden in Bochum in seine neue Aufgabe startete. Doch die anfängliche Euphorie über den Trainerwechsel und dessen grandiose Heimpremiere mit einem 4:0-Sieg gegen Fürth endeten jäh: Am 15. Oktober und damit nur zwei Spieltage später musste der VfB Stuttgart in Dresden mit einem 0:5-Debakel eine desaströse Niederlage einstecken.

Weichen stellen: „Rückschläge gehören dazu, aber das war zu viel!“ Dieser Satz von Trainer Hannes Wolf untermauert den Kurswechsel, den der VfB Stuttgart nach dem Debakel in Dresden einschlug. Mit sechs hintereinander gewonnenen Spielen startete der Verein mit dem Brustring in eine grandiose Erfolgsserie, die einzig durch das 0:2 im DFB-Pokal beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach getrübt wurde. Kurz vor der Winterpause folgte dann erneut der Einbruch: Die Stuttgarter verloren vor heimischer Kulisse gegen den stärksten Mitkonkurrenten Hannover 96 mit 1:2. Und auch im nächsten Spiel beim Aufsteiger Würzburger Kickers holten sich die Schwaben eine Klatsche ab. „Wir brauchen mehr Winner-Mentalität“, meinte der damalige Sportvorstand Schindelmeiser, bevor sich die Mannschaft in die Winterpause verabschiedete.

Auf Favoritenkurs:Mit neuem Elan und einigen Neuzugängen, darunter Julian Green, Jérôme Onguéné, Josip Brekalo und Ebenezer Ofori, begann das Jahr 2017 mit einer Erfolgsserie für den VfB: Aus fünf Spielen hintereinander ging der Verein als Sieger hervor und setzte sich damit als Top-Favorit in einer ansonsten eher ausgewogenen Zweitligasaison ab. Es folgten zwei Unentschieden und die Affäre um den Spieler Kevin Großkreutz, von dem sich der Verein nach einer nächtlichen Schlägerei im Stuttgarter Rotlichtviertel trennte.

Endspurt mit Erfolg: Nach den Negativschlagzeilen, einer 0:1-Niederlage in Fürth und den anschließenden zwei Unentschieden besann sich der VfB Stuttgart wieder auf seine Stärken: 2:0, 3:2, 3:1, 3:2, 3:0 und ein 0:1 in Hannover lautete die Erfolgsserie, ehe die Schwaben-Elf zuhause mit einem 4:1 gegen die Würzburger Kickers den Aufstieg perfekt machte und Stuttgart zur Partyzone mutierte: „Nie mehr zweite Liga“ - dieses Ziel schwebt über der neuen Saison.