Die Erfolgstrainer Armin Veh (links) und Felix Magath Foto: Baumann - Baumann

Ehemalige VfB-Spieler messen sich

StuttgartDas magische Dreieck ist am Tag des Brustrings, dem Fanfest zum 125-Jahr-Jubiläum des VfB Stuttgart, wieder in der Stadt gewesen: Denn beim „Spiel der Legenden“ in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena standen im Team Rot auch drei Ex-Profis, die im VfB-Trikot in den Neunziger Jahren gemeinsam für Furore gesorgt hatten: Fredi Bobic, Giovane Elber und Krassimir Balakov. Dabei machten die Drei einen derart guten Job, Bobic erzielte unter anderem nach Vorlage von Balakov den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1, dass sich ihr Torhüter Franz Wohlfahrt nach zehn Minuten Spielzeit über den Stadionsprecher „ein Wasser und ein Bier“ bestellte.

Es ist also viel gescherzt worden beim großen Stelldichein der Ex-Stars. Dass am Ende das Team Rot gegen das Team Weiß vor 25 000 Fans in der Mercedes-Benz-Arena mit 3:2 gewann, war dabei Nebensache. „Dass die ehemaligen Stars aus aller Herren Länder zusammenkommen, das schaffen nicht viele Clubs. Aber der VfB schafft es“, sagte der 2007er-Meistertrainer Armin Veh. „Ich bin sehr stolz, dabei sein zu dürfen“, ergänzte Jürgen Klinsmann: „Jeder von uns ist ein Teil der Geschichte dieses tollen Clubs. Und ich weiß es sehr zu schätzen, in dieser Familie dabei sein zu dürfen.“

Der „Tag des Brustrings“ hatte früh begonnen. „Das ist ja der Wahnsinn hier – mehr geht nicht“, sagte der VfB-Präsident Wolfgang Dietrich angesichts der Fanmassen, die schon am Vormittag auf dem Museumshügel an der Stuttgarter Mercedesstraße auf seine Eröffnungsrede warteten. Rund 3000 Fans hatten sich bereits vor der Bühne eingefunden, ehe Dietrich bei Temperaturen über 30 Grad das Wort ergriff. „Wir wollen unsere Tradition sichtbar machen. Das tun wir mit unserer aktuellen Mannschaft, aber auch mit unseren Legenden “, sagte Dietrich.

Dabei war das Hallo der Ex-Stars diesmal ein besonders großes. Anwesend waren neben Klinsmann, Veh, Wohlfahrt und dem magischen Dreieck weitere klangvolle Namen wie Guido Buchwald, Karlheinz Förster, Ricardo Osorio, Thomas Berthold, Kevin Kuranyi, Hansi Müller oder Asgeir Sigurvinsson. Aber auch der 1992er-Meistertrainer Christoph Daum („Wenn du einmal in die Herzen der Schwaben aufgenommen worden bist, dann bleibt das für immer. Und das werde ich nie vergessen“) gab sich wie Jürgen Sundermann und Felix Magath die Ehre.

„Der VfB bedeutet für mich Heimat. Es sind meine Wurzeln. Der Verein gibt mir ein gutes Gefühl. Nämlich zu wissen, wo ich herkomme“, sagte Klinsmann – und war mit seinem Urteil nicht allein. „Es ist beeindruckend, wie stark die Verbindung von den Menschen zum Verein ist“, erklärte Trainer Hannes Wolf, der per Videobotschaft grüßen ließ. Ex-Torhüter Günter Sawitzki, der 400 Spiele für den VfB absolvierte und 1958 mit ihm den DFB-Pokal gewann, ergänzte: „Der VfB ist für mich als Fußballer einfach alles gewesen.“

Doch es gab auch einen Star auf drei Achsen. Denn mit der Folierung von mehr als 40 000 Mitgliedernamen auf der Außenhaut des Mannschaftsbusses ist dem VfB ein großer Coup gelungen. Das war auch am Tag des Brustrings zu beobachten. Hunderte Fans drängten sich am Sonntag wieder rund um den dreiachsigen Luxusliner. Schon im Trainingslager war es zu teils kuriosen Szenen gekommen, als einige Anhänger per Räuberleiter am Bus hochstiegen, um ein Selfie mit dem eigenen Namen machen zu können.