Coach Nico Willig Foto: dpa - dpa

Glaube ja niemand, das letzte Saisonspiel auf Schalke wäre ein Freundschaftsspiel. VfB-Coach Nico Willig will den Schwung beibehalten.

Stuttgart Von einem Endspiel um Platz 15 redet schon lange keiner mehr. Wenn der VfB Stuttgart am 34. und letzten Spieltag beim FC Schalke 04 antritt (Samstag, 15.30 Uhr), geht es um die berühmte goldene Ananas. An Platz 16 und der Relegation gegen den SC Paderborn oder Union Berlin führt schließlich kein Weg vorbei. Trotzdem nimmt Interimscoach Nico Willig seine Profis vor der Reise ins Ruhrgebiet in die Pflicht. „Das ist alles andere als ein unwichtiges Spiel. Es geht darum, die Form und die Stimmung aufrecht zu erhalten“, sagt er.

Das Schalke-Spiel soll zum Testlauf für den von ihm ausgerufenen „Relegations-Pokal“ werden. Zwei Themen, so Willig, seien dabei besonders wichtig. Zum einen der Ballbesitz, den seine Mannschaft gegen den von Huub Stevens grundsätzlich defensiv orientierten Kontrahenten womöglich haben wird. Zum anderen die Kontersicherung, wie der 38-Jährige erläutert. Der VfB möchte dominant auftreten, ohne dem Gegner ins offene Messer zu laufen. Schalke wird die Generalprobe für das Duell mit dem Zweitligisten. Willig: „Ich wüsste also nicht, was an dem Spiel unbedeutend sein sollte. Wir machen daraus sicher keine Urlaubsfahrt.“ Möglichst unbeschadet soll die Partie zudem überstanden werden. Also ohne Verletzungen und ohne Gelbsperren. Letztere drohen Emiliano Insua, Ozan Kabak sowie Anastasios Donis. Das Trio geht mit der Hypothek von jeweils vier Gelben Karten in die Partie, wäre bei einer weiteren Verwarnung für das Relegations-Hinspiel folglich gesperrt. Für Willig ergibt es jedoch keinen Sinn, „die Spieler aus diesem Grund nicht aufzustellen“. Schließlich gehe es darum, im Rhythmus zu bleiben. Der Fußballtrainer rät seinen vorbelasteten Spielern daher zu einem vernünftigen Umgang mit der gelben Gefahr. Will heißen: Im Zweifel lieber mal einem Zweikampf aus dem Weg gehen. Und vor allem unnötige Fouls zu unterlassen. Voller Einsatz ja, aber bitte nicht übermotiviert – so lautet die Devise für das letzte reguläre Spiel dieser Saison. Bevor es dann am 23. Mai ernst wird.

Übrigens: Eine Ausbeute wie Nico Willig hatte von den Trainern des VfB Stuttgart lange keiner mehr. In seinen drei Spielen holte er zwei Siege und kommt damit auf einen Schnitt von zwei Punkten pro Partie. Seit der letzten Meisterschaft 2007 gab es das nicht. Gegen Gladbach und Wolfsburg war klar zu erkennen, wie wohl sich die Spieler in Willigs System fühlen.

Leinwand im Stadion

VfB-Fans können das Rückspiel in der Relegation beim Dritten der 2. Bundesliga live bei einem Public Viewing verfolgen. Für die Partie am 27. Mai (20.30 Uhr) wird der Tabellen-16. in der Cannstatter Kurve des Stadions eine Videoleinwand aufstellen lassen. Als Eintritt erhebt der VfB einen Mindestverzehr von 5,50 Euro für ein Getränk nach Wahl, darin enthalten ist auch die Fahrt zum Stadion mit dem öffentlichen Nahverkehr.

Christian Gentner steht am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Schalke vor seinem 500. Pflichtspiel als Profi. Neben den bisherigen 370 Partien für den VfB lief der Kapitän 129 mal für den VfL Wolfsburg auf.

Interimstrainer Nico Willig bekräftigte, nach dieser Saison in den Nachwuchsbereich beim VfB zurückzukehren. „Diese Vereinbarung habe ich so getroffen, und sie ist bindend“, sagte der 38-Jährige. Willigs Vertrag beim VfB läuft noch bis 2020.