Wer springt höher? Moritz Gänzle (rechts) und die Köngener stehen in der Defensive gut, Esslingens Rückraumspieler Lukas Lohmann (links) trifft dennoch Foto: Rudel - Rudel

Spannendes Landesliga-Derby mit einem verdienten Sieger

KöngenSo stellen sich Zuschauer ein Handball-Derby vor: Die Landesliga-Partie zwischen dem TSV Köngen und dem Team Esslingen wurde erst zwölf Sekunden vor dem Schlusspfiff entschieden, als Köngens Hannes Hagelmayer den Ausgleich verpasste und stattdessen Team-Schlussmann Adriana Di Vincenzo am Kopf traf. Der Jubel über den 24:23 (11:12)-Sieg war bei den Esslingern groß.

Youngster Hagelmayer – der zuvor mit der Bundesliga-A-Jugend des TSV Wolfschlugen im Einsatz war und erst Mitte der zweiten Hälfte zum Einsatz kam – hatte drei Mal getroffen und war in der Schlussphase entscheidend an der Köngener Aufholjagd beteiligt. Am Ende zeigte er aber Nerven. Das taten auch die Esslinger. Als Köngen drei Minuten vor Schluss beim Stand von 20:23 auf eine offensive Manndeckung umstellte, fand das Team nicht die richtige Antwort. Zwar gelang Kreisläufer Philipp Reichert noch das 24:20 (58.), anschließend trafen aber nur noch die Köngener.

Zunächst begegneten sich die Teams auf Augenhöhe . Vor allem die Abwehrreihen prägten die Begegnung. „Wir haben auch schon in den vergangenen Spielen gut verteidigt“, lobte Esslingens Trainer Daniel Kraaz. Das bestätigt ein Blick auf die Tabelle: Mit 471 Gegentoren stellt das Team die zweitbeste Abwehr nach der HSG Ostfildern (463). Daran hat Schlussmann Di Vicenzo einen entscheidenden Anteil. Auch im Derby ging das Duell der Torhüter klar zu seinen Gunsten aus. „Adriano war heute ein entscheidender Faktor“, lobte Mannschaftskollege Lukas Lohmann, der ab der kommenden Saison für den Drittligisten TSV Neuhausen auflaufen wird und sich darauf sehr freut: „Das wird richtig cool.“

Warum die Esslinger am Ende so hektisch agierten und den komfortablen 24:20-Vorsprung nicht cleverer über die verbleibenden zwei Minuten brachten, lag für Esslingens Trainer klar an der Abwehr-Umstellung der Köngener. „Die Hektik im Angriff hat sich nach hinten übertragen“, sagte Volker Pikard, der mit Kraaz ein Traingerspann bildet.

Spielertrainer Moritz Eisele und Rückraumspieler Frieder Gänzle prägten das Köngener Spiel zwar wie erwartet, sie leisteten sich aber auch Fehler. Zu viele laut Eisele, der selbst gleich vier Mal nur den Pfosten traf. Da fehlte auch das nötige Quäntchen Glück. „Die letzte Entschlossenheit war nicht da“, haderte der Routinier und befand: „Der Sieg geht verdient an die Esslinger.“ Das sah auch Kraaz so und freute sich, dass die Mannschaft wieder mehr Emotionen gezeigt hat als zuletzt.

Für beide Teams geht es weiterhin um wichtige Punkte für den Klassenverbleib. Sie sind nun punktgleich mit 18:20 Zählern und werden sicher noch ein paar weitere brauchen. In der Liga geht es eng zu.

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