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Die Handball-Vorschauen zum Wochenende

EsslingenJetzt beginnt die heiße Phase der Saison“ , sagt Athletiktrainer Alec Farrell vom Landesliga-Spitzenteam TV Reichenbach und niemand in der Handball-Region wird ihm widersprechen. Die Teams aus der Region arbeiten an einer guten Ausgangsposition für den Endspurt im Kampf um den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Was den kommenden Gegner betrifft, ist an diesem Wochenende auffällig häufig von „harten Brocken“ die Rede.

Männer – 3. Liga

Der Druck auf den abstiegsbedrohten TSV Neuhausen ist groß – nur nicht im Spiel am Samstag (20 Uhr) beim Tabellen-Fünften TSB Heilbronn-Horkheim . Zumindest sieht das Neuhausens Außenspieler Daniel Roos so. „Das ist eins der schwersten Auswärtsspiele, die man haben kann, ein harter Brocken“, sagt Roos. „Wir können da befreit aufspielen – es ist eins der wenigen Spiele, in denen das in dieser Saison so ist.“ Horkheim hat einen nicht nur individuell, sondern auch breit besetzten Kader, weshalb die Neuhausener laut Roos „einen optimalen Tag brauchen, um dort was zu holen“. Timo Flechsenhar (Rückenprobleme) wird ebenso ausfallen wie die beiden Torhüter Niklas Prauss (Zerrung) und Sebastian Arnold (Probleme mit dem Sprunggelenk). Da Arnold vermutlich länger fehlen wird, haben die Neuhausener bis zum Saisonende Kay Siemer von der HSG Ostfildern verpflichtet. Für Siemer ist es schon der dritte Club in dieser Saison, denn er war bereits vom TV Plochingen nach Ostfildern gewechselt.

Männer – BW Oberliga

Der Fünfte TV Plochingen erwartet am Samstag (20 Uhr) den Dritten TV Bittenfeld II und kann mit einem Sieg punktemäßig mit dem Konkurrenten gleichziehen. Aber nach Ansicht von Plochingens Co-Trainer Joachim Rieck wird das gar nicht so einfach. „Bittenfeld ist die Mannschaft der Stunde, hat sieben Spiele in Folge nicht verloren.“ Zudem hat das Team einige sehr (zweitliga-) erfahrene Spieler und ist sowohl im Rückraum als auch beim Tempogegenstoß stark. Ein „harter Brocken“ also für den TVP. Aber die Plochinger spielen auch eine gute Runde, deshalb ist Rieck „guter Dinge“, dass der TVP die Serie der Bittenfelder zum Reißen bringt.

Frauen – BW Oberliga

Tabellenführer TSV Wolfschlugen ist gegen den Achten Frisch Auf Göppingen II am Samstag (20 Uhr) klarer Favorit. Auch das Hinspiel hatten die Wolfschlugenerinnen mit 30:19 deutlich gewonnen. TSV-Teammanager Simon Vogel aber warnt: „Göppingen ist seither stärker geworden, ich erwarte ein engeres Spiel.“ Aber auch ein siegreiches, wenn die Wolf-schlugenerinnen ihr Leistungsvermögen abrufen. Antonia Amann ist angeschlagen, aber wohl einsatzfähig. Derweil gehen die Planungen für die kommende Saison weiter, in der das Team ja in der 3. Liga antreten könnte. Unabhängig von der Liga stehen bereits die erfahrene Torhüterin Stefanie Ege (SG BBM Bietigheim III) und Rückraumtalent Leonie Haible (TV Nellingen II) fest. Und dass Trainer Rouven Korreik weitermacht, ist sich Vogel auch „zu 99 Prozent sicher“.

Männer – Württembergliga

Einen harten Brocken hat auch der TSV Deizisau vor sich, wenn die Mannschaft am Samstag (19.30 Uhr) beim Tabellennachbarn SKV Unterensingen antritt (siehe auch Text oben). Während die Unterensinger zuletzt beim Top-Team TSV Heiningen gewonnen haben und nun seit 13 Spielen ungeschlagen sind, hat Arne Staiger vom Deizisauer Management beim jüngsten 28:28 gegen den TV Ger-hausen noch „ordentlich Sand im Getriebe“ ausgemacht. Das Hinspiel haben die Deizsiauer mit 35:29 gewonnen. „Seither aber geht es bei den Unterensingern aufwärts“, hat Staiger festgestellt. „Die machen das richtig gut“ – nach wie vor mit dem Deizisauer Steffen Rost an der Seitenlinie.

Der Dritte TSV Wolfschlugen ist am Samstag (18 Uhr) gegen Schlusslicht HC Hohenems eindeutig der Favorit, zumal Hohenems auswärtsschwach ist. Andererseits sind die Österreicher die personelle Wundertüte der Liga – jede Woche läuft eine andere Formation auf. Wolfschlugens Trainer Veit Wager weiß: „Von uns wird ein Sieg erwartet und das erwarten wir auch selbst.“ Zumal er den Schwerpunkt auf das eigene Team legt: „Wir hatten zuletzt zu viele Ausschläge nach oben und nach unten, daran müssen wir arbeiten.“ Immerhin sind die Wolfschlugener mitten im Aufstiegsrennen. „Unter den Top-Vier kann alles passieren“, sagt Wager über Schwäbisch Gmünd, Heiningen, Wolfschlugen und Unterensingen. Die Gmünder und Heininger treffen zudem am Samstag direkt aufeinander. Michael Kutschbach (Reizung der Patellasehne) wird den Wolfschlugenern fehlen.

Bei der HSG Ostfildern hofft man nach der jüngsten Enttäuschung beim 24:29 gegen die HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf am Samstag (19.30 Uhr) bei der SG Lauterstein auf „einen Big Point“, wie Betreuer Mathias Dunz sagt. „In den Spielen gegen Unterensingen und Deizisau sind wir knapp dran vorbeigeschrammt, diesmal wollen wir es schaffen. Das würde uns Auftrieb geben“, erklärt Dunz. „Wir glauben an uns.“ Allerdings hält er Lauterstein für eine „superstarke Mannschaft.“ Der nächste harte Brocken. Personell kann die HSG aus dem Vollen schöpfen.

Die SG Hegensberg/Liebersbronn , die wie Ostfildern im Tabellenkeller steckt, ist also vor der HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf gewarnt, denn das ist der Auswärtsgegner am Samstag (19.30 Uhr).

Frauen – Württembergliga

Die SG Hegensberg/Liebersbronn erwartet am Samstag (20.15 Uhr) den TV Reichenbach zum Derby. Härter könnte der Brocken für die SG nicht sein: Der Letzte erwartet den Ersten. Und Hegensberg/Liebersbronns Trainer Markus Weisl rechnet auch nicht damit, dass der TVR die SG unterschätzen wird: „Reichenbach will sich bestimmt keinen Ausrutscher mehr erlauben.“ So nämlich wie beim 21:22 gegen die TG Biberach am vergangenen Sonntag. Reichenbachs Kreisläuferin Maike Kienzlen bestätigt das: „Wir sind gewarnt“, sagt sie und hat zudem beobachtet, wie schwer sich die HSG Deizisau/Denkendorf zuletzt gegen Hegensberg/Liebersbronn getan hat: „Wir dürfen keine Schwächephase haben.“ Aufgeben gilt für Weisl aber nicht. „Wir müssen die starke 6:0-Abwehr der Reichenbacherinnen in Bewegung bringen“, hat er sich als Matchplan bereitgelegt. Und auf weniger technische Fehler als zuletzt hofft er. Das hofft Kienzlen auch für die TVR-Frauen.

Durch den Patzer der Reichenbacherinnen hat der TV Nellingen II mit dem TVR punktemäßig gleichgezogen. Beim Mittelfeldteam TV Weilstetten wollen die Nellingerinnen am Samstag (20, Uhr) ihre Aufgabe lösen. „Wir müssen mit voller Konzentration spielen“, fordert TVN-Trainerin Veronika Goldammer und erinnert daran, dass sich die Nellingerinnen im Hinspiel trotz des am Ende klaren 22:16-Sieg lange schwer getan hätten. Am 23. Februar kommt es dann zum Spitzenspiel zwischen Nellingen und Reichenbach. Alicia Kiedaisch wird dem TVN gegen Weilstetten fehlen.

Das nächste Derby: Der TSV Köngen erwartet am Sonntag (15 Uhr) die HSG Deizisau/Denkendorf . Es ist das Spiel des Sechsten gegen den nur einen Punkt entfernten Siebten und damit eines „auf Augenhöhe“, wie HSG-Trainer Markus Kuschke betont. Kuschke freut sich aber nicht nur deshalb auf das Spiel, sondern auch, weil auf der anderen Seite Tim Wagner, sein langjähriger Freund und Mitspieler von der HSG Oberer Neckar, auf der Bank sitzt. Wie alle Trainer, die es mit Köngen zu tun haben, warnt Kuschke vor Top-Torschützin Miriam Panne. Vorteile beim eigenen Team sieht er in der Breite des Kaders. „Wir müssen das Tempo hoch halten“, folgert er daraus.

Männer – Landesliga

Das Team Esslingen tritt am Sonntag (17 Uhr) in der Staffel 2 beim TV Großengstingen an. Letzter gegen Siebter heißt es – aber gerade das macht es in den Augen von Esslingens Benedikt Frohna so gefährlich: „Die Großengstinger werden 120 Prozent geben, um noch eine Chance im Abstiegskampf zu haben“, erwartet er. Und er weiß aus Erfahrung: „Dort zu spielen, ist immer sehr unangenehm. Wir dürfen Großengstingen nicht ins Spiel kommen lassen.“ Trotzdem macht Frohna klar: „Wir müssen das Spiel gewinnen, keine Frage.“ Er selbst und sein Bruder Christopher fallen weiter verletzt aus, ebenso wie Nils Jakobi, der sich im Training eine Augenverletzung zugezogen hat.

„Ein körperlich starker Gegner mit sehr erfahrenen Leuten, ein Top-Team“, sagt Moritz Eisele, der Spielertrainer des TSV Köngen , über den Tabellenzweiten SG Ober/Unterhausen , den die Köngener am Sonntag (17 Uhr) erwarten. Die Köngener sind Neunter und damit Außenseiter – wissen aber, wie man Ober/Unterhausen schlägt. „Vor einem Jahr haben wir das Heimspiel gewonnen, das war ein tolle Erlebnis“, erinnert sich Eisele gerne. „Für uns war es damals das Spiel des Jahres.“ Also warum das nicht wiederholen? Auch wenn die SGOU ein wirklich harter Brocken ist.

Der TV Reichenbach ist in der Staffel 3 Zweiter und ist daher meistens in der Favoritenrolle. Wenn der TVR am Samstag (20 Uhr) bei der SG Bettringen antritt, ist die Sache aber nicht ganz so klar. Bettringen ist Vierter, aber zuhause in dieser Saison noch ungeschlagen. „Uns erwartet eine kleine, stimmungsgewaltige Halle – wir müssen da eine gute Leistung bringen“, sagt Reichenbachs Athletiktrainer Alec Farrell. „Jetzt beginnt die heiße Phase der Saison.“ Das gilt auch für die Konkurrenz. Farrell jedenfalls traut dem Siebten SC Vöhringen zu, am Sonntag Tabellenführer TV Altenstadt ein Bein zu stellen und damit Schützenhilfe zu leisten.

Bezirksliga

Der TSV Denkendorf tritt am Samstag (19.30 Uhr) bei der HSG Ebersbach/Bünzwangen an. „Das wird ein weiteres Endspiel in der Spitzengruppe“, kündigt Trainer Ralf Wagner an. „Für uns gilt es, eine gewisse Reife zu zeigen, um an die starke Leistung gegen Lenningen anzuknüpfen.“ In den vergangenen Jahren waren die Spiele zwischen den beiden Teams stets eng. Am Samstag (20 Uhr) empfängt der TV Altbach den SKV Unterensingen II . Nach dem lang ersehnten Sieg am vergangenen Samstag sind die Altbacher motiviert, im wichtigen Abstiegsduell gegen den Drittletzten SKV zu siegen, um auf einen Punkt heranzurücken.

Bezirksklasse

Tabellenführer TSV Wolfschlugen II empfängt am Samstag (16 Uhr) das Team Esslingen II . „Wir dürften uns keinen Ausrutscher erlauben, die Esslinger aber auch nicht unterschätzen“, warnt TSV-Abteilungsleiter Wolfgang Stoll – zurecht, denn die Esslinger kommen mit zwei Siegen in Folge im Gepäck. „Wir wollen beim Tabellenführer an diese Leistungen anknüpfen. Was dann dabei rauskommt, werden wir sehen“, sagt der Esslinger Trainer Sven Reichenberger. Ebenfalls ein Derby gibt es am Samstag (18 Uhr) in Plochingen, wo der TV Plochingen II den TSV Neuhausen II erwartet. „Nach dem peinlichen Auftritt in Esslingen wollen wir uns gegen Neuhausen rehabilitieren und gleichzeitig den Abstand zum Tabellenkeller ausbauen“, sagt TVP-Trainer Martin Bosch-Maurer, der auf Torhüter Per Schmelzle verzichten muss.

Kreisliga A

Die SG Hegensberg/Liebersbronn II spielt am Samstag (18.20 Uhr) gegen den TV Reichenbach III . Nach der Niederlage gegen die HSG Ostfildern II steht die SG gegen die favorisierten Reichenbacher erneut vor einer schweren Aufgabe. Der TVR schielt nach dem deutlichen Sieg über den Tabellenletzten HC Wernau wieder auf zwei Punkte. Am Samstag (20 Uhr) empfängt die HSG Ostfildern II die SG Esslingen in der Sporthalle Ruit. „Bei unserem Jahresauftakt gegen Hegensberg/Liebersbronn war vor allem die Abwehr noch nicht auf dem bekannten Niveau. Das soll sich gegen den Absteiger aus Esslingen ändern“, kündigt HSG-Spieler Timo Fritz an. Der TSV Denkendorf II muss am Sonntag (15 Uhr) bei der HSG Ebersbach/Bünzwangen II ran. TSV-Trainer Sascha Fischer hofft, dass die Mannschaft nach dem starken Auftakt am vergangenen Samstag nachlegt. „Das wird aber kein Selbstläufer“, fürchtet er. „Wir müssen dort den starken Rückraum in den Griff bekommen.“