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Ostfildern - Im letzten Saisonspiel ging es für die Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen nochmal um was, und zwar um Platz zehn. Den hatten vor dem Spiel die Gäste der HSG Bad Wildungen Vipers inne, aber nur aufgrund der um 16 Treffer besseren Tordifferenz. Zwar steckte den Vipers noch das Final-Four-Wochenende in den Knochen, das sie teilweise auch nicht unverletzt überstanden hatten, aber kampflos wollten sie ihre Platzierung auch nicht hergeben. Und so war es ein umkämpftes Spiel, aus dem am Ende beide mit einem Punkt gingen und die Tabellenplätze nicht getauscht wurden: 28:28 (13:16).

Von Karla Schairer
Es waren gerade 38 Sekunden gespielt, da bekam Nellingens Louisa Wolf eine Zweiminutenstrafe nach einem Foul an Miranda Schmidt-Robben, doch die zukünftige Bad Wildungerin Anne Bocka hielt den Siebenmeter von Anouk Nieuwenweg. Die HSG war in ihren Abschlüssen konsequenter, die Nellingerinnen dagegen leisteten sich Fehlpässe und Ballverluste. Nach einem auf beiden Seiten zähen Beginn, nahm das Spiel Tempo auf. Beim 6:6 nach 12 Minuten nahm TVN-Trainer Pascal Morgant eine Auszeit, absetzen konnten sich die Hornets danach aber nicht. Die Abwehr war auf beiden Seiten massiv. Erst nach Tessa Bremmers Auszeit (20.) führte die HSG ertsmals mit zwei Toren (11:9/22.). Wolf und Jennifer Issifou mit einem sehenswerten Treffer glichen wieder aus. Die Führung holten sich die Vipers aber wieder zurück: 15:12 zeigte die Tafel in der 27. Minute für die HSG. Diesen Rückstand holten die Hornets bis zur Pause nicht mehr ein. Bei 13:16 aus TVN-Sicht wurden die Seiten gewechselt.

Die HSG startete mit hohem Tempo in die zweite Hälfte und bauten die Führung auf 18:14 aus. Roxana-Alina Ioneac und Louisa Wolf sorgten mit ihren Treffern dafür, dass die Hornets nicht ganz abgehängt wurden. Doch Miranda Schmidt-Robben auf der Gegenseite gab in ihrem letzten Spiel ihrer Karriere nochmal alles. Die Hessinnen führten zwischenzeitlich mit fünf Toren (22:17/38.). Die Spielweise wurde härter. Auf beiden Seiten erhielten jeweils Mariel Beugels und Wolf ihre zweiten Zeitstrafen. Innerhalb von fünf Minuten verkürzten die Hornets wieder auf zwei Tore: 21:23 und noch 15 Minuten. Lena Degenhardt sorgte für den Anschlusstreffer und nach einer Zweiminutenstrafe für Beugels hatten die Hornets in Überzahl die Chance auf den Ausgleich. Doch die HSG behielt Nerven: Nieuwenweg und Romy Bachmann trafen zum 25:22 (49.). Sarah Wachter hielt mit ihren Paraden die Hornets im Spiel. Gleich viermal kamen die Nellingerinnen nahe an den Ausgleich: Nives Ahlin gelang der Anschlusstreffer zum 24:25 (51.), sowie Roxana-Alina Ioneac (25:26/54.)und Wolf (26:27/55. per Siebenmeter) und Lena Degenhardt (27:28/57.). Der gelang schließlich Annika Blanke (59.). 30 Sekunden waren noch zu spielen, Schmidt-Robben musste diese nach einer Zweiminutenstrafe auf der Bank verbringen. Wolf hatte die Chance zum Führungstreffer, ihrem letzten Tor für die Nellingerinnen, warf jedoch in die Arme von Torhüterin Manuela Brütsch. Ein Punkt für jeden gab es am Ende, und Tränen auf beiden Seiten, Tränen vor Enttäuschung und des Abschieds.