Das neue TVP-Team, hinten von links: Henrik Bischof, Julian Maier, Manuel Haas, Dominik Eisele,Nils Kühl, Marvin Fuß. Mitte von links: Sponsoring-Beauftragter Alexis Gula, Wicher Horst Schubarth, Physiotherapeutin Lisa Fischer, Co-Trainer Joachim Rieck, Trainer Daniel Brack, Torwart-Trainer Thomas Holl, Spielleiter Reiner Hauff, Finanzchef Günter Hoer, Abteilungsleiter Thomas Nagel, stellvertretender Abteilungfsleiter Dieter Hermann. Vorne von links: Robin Brandner, Dominik Werbitzky, Julian Mühlhäuser, Kay Siemer, Marius Nagel, Luca Baur, Christopher Weiß, Lukas Fischer. Es fehlen: Sebastian Dunz, Jannik Nußbaum, Felix Zeiler, Markus Petershans, Athletiktrainer Felix Hepperle. Foto: Zimmermann - Zimmermann

Die TVP-Handballer vor dem Saisonstart in der Baden-Württemberg Oberliga

PlochingenDie Richtung stimmt. 31 Pluspunkte, dann 32, dann 33 lautete die Ausbeute der Handballer des TV Plochingen in den vergangenen drei Spielzeiten der Baden-Württemberg Oberliga. Diesen Trend möchte die Mannschaft gerne fortsetzen. Trainer Daniel Brack wäre wohl auch zufrieden, wenn es im bisherigen Tempo weitergeht – er weiß aber auch, dass die Erwartungen gestiegen sind. Im Verein und in der gesamten Handball-Region.

Das liegt zum einen daran, dass die Plochinger nach den Abstiegen des TSV Wolfschlugen und des einstigen Branchenprimus’ TSV Deizisau in den vergangenen Jahren mittlerweile hinter Drittligist TSV Neuhausen die klare Nummer zwei in der Region sind. Und eben daran, dass es zuletzt kontinuierlich aufwärts ging. Brack ist die Gefahr bewusst, dass es Enttäuschungen geben kann. Aber er formuliert es lieber positiv: „Ich finde auch, dass wir eine gute Entwicklung genommen haben.“ Eine Entwicklung, in der es immer wieder Herausforderungen zu meistern gab. Auch jetzt wieder. Zum zweiten Mal in Folge muss Brack eine neue Mannschaft-Struktur und -Hierarchie aufbauen. In Kapitän Philipp Gollmer (Karriereende), Marcel Rieger (TSB Horkheim), Johannes Hablizel (SKV Unterensingen) und Markus Petershans ist ein Quartett gegangen, dass zuletzt viel Verantwortung übernommen hat. Petershans steht zwar noch im Kader, wird aus beruflichen Gründen aber nur eingreifen, wenn es eng wird.

Viele Mosaiksteine

Die Abgänge wurden gut ersetzt. Deshalb versteht Brack auch, dass Beobachter und Fans nicht von ihren Ansprüchen abrücken, wenn sie die Kaderliste durchlesen. Vor allem Ex-Bundesligaspieler Dominik Eisele (TSV Neuhausen) und Lukas Fischer (TV Neuhausen) sind Hochkaräter, Julian Mühlhäuser (A-Jugend Frisch Auf Göppingen) ist ein vielversprechendes Talent. Auch bei den Transferbemühungen kam den Plochingern ihre besser gewordene Stellung entgegen – sie taten sich leichter. Aber der Coach weist darauf hin, dass sich die Mannschaft erst finden muss. „Wir haben viel Qualität. Aber wir müssen eine neue Identität entwickeln. Es sind viele Mosaiksteine, die zusammengefügt werden müssen.“ Gerade Eisele soll ein wichtiger Teil dabei sein – es kommt nicht häufig vor, dass ein Zugang gleich Kapitän wird. „Ich bin zum ersten mal in so einer Rolle“, sagt Eisele, „ich brauche noch ein bisschen Eingewöhnungszeit. Ich versuche, als Vorbild voranzugehen.“ Insgesamt sieht der Rückraumspieler die Mannschaft auf einem guten Weg: „Es hat eine Weile gedauert, bis die Neuen integriert waren. Aber in den vergangenen ein bis zwei Wochen hat man gemerkt, dass die Abläufe immer besser funktionieren.“

Die Plochinger haben in der Vorbereitung hart gearbeitet, den Feinschliff gab es zuletzt im Trainingslager in Steinbach. Aber vieles dessen, was sich die Mannschaft erarbeiten muss, lässt sich nur schwer in den Übungseinheiten simulieren. „Wir sind noch nicht so stabil, dass wir davon ausgehen können, ganz vorne in der Liga dabei zu sein“, erklärt Brack und nennt als Ligafavorit vor allem die SG Pforzheim/Eutingen mit Zugang Felix Lobedank vom Bundesligisten TVB Stuttgart. „Es kommt darauf an, wie stabil wir in Schlüsselsituationen sind“, sagt Brack. Routinier Eisele formuliert es etwas mutiger. „Wir haben eine gute Mannschaft und das Potenzial, vorne mitzuspielen. Die Frage ist, ob wir dieses Potenzial auch abrufen können“, erklärt er. Und nimmt dann doch das „A-Wort“ in den Mund: „Jetzt schon vom Aufstieg zu sprechen, wäre zu früh.“

Durch die vielen Veränderungen minimieren sich bei Brack auch vor der sechsten Saison des ehemaligen Bundesligaspielers in Plochingen die Abnutzungserscheinungen. Lediglich Christopher Weiß, der in Bracks erster Saison beim TVP als Jugendspieler reinschnupperte, ist während der gesamten Zeit dabei. „Ich muss mich nicht ständig neu erfinden“, sagt der Trainer lachend – und will den Weg mit dem TVP weitergehen. Prognose für das Saisonende: 34 Pluspunkte.

Kader

Tor: Marius Nagel, Kay Siemer, Sebastian Dunz.

Feld: Dominik Werbitzky, Christopher Weiß, Marvin Fuß, Dominik Eisele, Manuel Haas, Lukas Fischer, Felix Zeiler, Henrik Bischof, Robin Brandner, Luca Baur, Jannik Nussbaum, Julian Maier, Nils Kühl, Julian Mühlhäuser, Markus Petershans.

Trainer: Daniel Brack.