Stefanie Schoeneberg Foto: wirft weiter für den TV Nellinge - wirft weiter für den TV Nellingen. Archivfoto: Rudel

Die Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen wollen die Saison mit einem Heimsieg gegen die HSG Bad Wildungen beenden.

OstfildernWenn am Samstag (18 Uhr) die Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen ihr Heimspiel gegen die HSG Bad Wildungen bestreiten, sind diese 60 Minuten mehr als nur das letzte Saisonspiel. Es ist der Abschluss einer erfolgreichen Saison, in der die Nellingerinnen zum ersten Mal den sportlichen Klassenverbleib in der Bundesliga geschafft haben. Es ist der Abschied für einige Protagonisten. Und es ist der finale Kampf um Platz zehn. Die Gäste aus Hessen liegen derzeit als aktuell Zehnter nur aufgrund der um 16 Treffer besseren Tordifferenz vor den mit 15:35 Zählern punktgleichen Nellingerinnen.

Das Hinspiel hatten die Hornets 30:26 (13:11) gewonnen und auch sonst liegt der Vorteil augenscheinlich bei den Gastgeberinnen: Vergangenes Wochenende verlor die HSG sowohl das Halbfinale als auch das Spiel um Platz drei im Final Four des DHB-Pokals in Stuttgart, das gilt es zu verarbeiten. Und auch körperlich ist nicht alles top: Die Linksaußen Miranda Schmidt-Robben und Sina Ritter sowie die Rückraumspielerinnen Laura Vasilescu und Anouk Nieuwenweg sind angeschlagen. Trotz des kräftezehrenden Final Four für die HSG ist sich der scheidende TVN-Trainer Pascal Morgant sicher: „Bad Wildungen wird unbedingt Platz zehn verteidigen wollen.“ Die Stärke der Vipers liege in ihrem breiten Kader. „Sie verfügen auch in der zweiten Reihe über sehr gute Leute, zum Beispiel die Rückraumspielerinnen Mariël Beugels und Lisa-Marie Preis“, sagt Morgant, der seine fünf Jahren an der Nellinger Seitenlinie mit einem Sieg beenden will: „Wir sind auf der Zielgeraden und werden es so handhaben wie in allen Spielen: Gas geben und überzeugen.“ Seinen Abschied versucht Morgant, der zur Neckarsulmer SU wechselt, vorerst auszublenden: „Ich konzentriere mich auf das Spiel. Erst danach, denke ich, wird es mir bewusst werden, dass die Zeit in Nellingen vorbei ist.“

Bei den Nellingerinnen ist der Einsatz von Rechtsaußen Szimonetta Gera, die sich in den Finger geschnitten hat, fraglich. Ob Anne Bocka im Tor stehen wird, ist unsicher. Sie konnte kaum trainieren, da sie eine Magen-Darm-Erkrankung hatte. „Sie will unbedingt spielen“, sagt Morgant. Denn für Bocka hat das Spiel noch eine Bedeutung; es ist Abschied und Neuanfang zugleich: Die 24-Jährige wird künftig das Tor der Bad Wildungerinnen hüten. Neben Bocka und Trainer Morgant verlassen auch Spielmacherin Louisa Wolf (wie Morgant zur Neckarsulmer SU) sowie Leistungsträgerin Annika Blanke (Frisch Auf Göppingen) den Verein.

Derweil hat Kreisläuferin Stefanie Schoeneberg ihren Vertrag bei den Hornets bis 2020 verlängert. Die heute 20-Jährige kam vor zwei Jahren aus Norddeutschland vom Drittligisten TSV Travemünde. „Sie hat sich richtig gut entwickelt und sich mit Fleiß und harter Arbeit in die Bundesliga gekämpft“, sagt TVN-Geschäftsführer Bernd Aichele.