Mara Seitzer zieht ab: Foto: Rudel - Rudel

Die Handballerinnen des TSV Wolfschlugen holen sich mit einen deutlichen 31:24-Erfolg über die HSG Mannheim den Titel in der Baden-Württemberg Oberliga.

WolfschlugenDer einzige Wermutstropfen war vielleicht, dass der Fotograf beim Versuch, die Spielerinnen mit möglichst vielen Fans abzulichten, im Rückwärtsgang in die liebevoll verzierte Meisterschaftstorte trat – ansonsten herrschte Jubel pur: Dank einer über weite Strecken souveränen Vorstellung besiegten die Handballfrauen des TSV Wolfschlugen die HSG Mannheim mit 31:24 (16:12) und sicherten sich damit den Titel in der Baden-Württemberg Oberliga. Den Aufstieg in die 3. Liga hatte das Team bereits vor Wochenfrist in Allensbach klar gemacht.

„Das ist jetzt noch das i-Tüpfelchen“, freute sich Wolfschlugens Abteilungsleiter Wolfgang Stoll. „Der Aufstieg an sich war schon ein Riesenerfolg – aber dann auch noch den Titel zu holen, das ist was, was bleibt.“ Auch wenn es für den Verein einige neue Baustellen eröffnet: Der Etat des Teams muss um rund 7000 Euro auf 20 000 Euro erhöht werden und der Unterbau muss wieder auf solidere Füße gestellt werden. „Wir haben derzeit keine weibliche A-Jugend. Aber wir arbeiten mit Hochdruck dran, dass der Unterbau wieder passend wird“, bestätigt Stoll. Schließlich sei nicht von der Hand zu weisen, dass das Aufsteigerteam größtenteils aus Wolf-schlugener Eigengewächsen besteht – und teure Spielerinnen zu verpflichten ist auch in Zukunft nicht drin.

Für die kommende Saison hat sich der Verein dennoch personell besser aufgestellt: Acht Neuzugänge sind fix, demgegenüber stehen nur drei Abgänge: Neben Saskia Hiller (SG H2Ku Herrenberg) sind das Torhüterin Carina Schmidt (TV Reichenbach) und Anna Klotzbücher (Karriereende).

Besonders der Weggang von Rechtsaußen Hiller wird sich schmerzlich bemerkbar machen: Die Linkshänderin zählt nicht nur in Wolfschlugen, sondern in der ganzen Liga zu den Toptorjägerinnen. Auch gegen Mannheim erzielte die 23-Jährige die meisten Treffer für die Wolfschlugenerinnen. „Saskia ist derzeit qualitativ nicht zu ersetzen“, bestätigt Trainer Rouven Korreik. Er setzt seine Hoffnungen auf Emmelie Beitlich, die vom VfL Waiblingen kommt, weiß aber auch, dass das Talent noch Zeit braucht. Denn die junge Linkshänderin ist erst 17 Jahre alt und hat obendrein ein Doppelspielrecht für die A-Jugend von Frisch Auf Göppingen, die sich für die Bundesliga qualifizieren will. „Wir werden die Aufgaben anders verteilen müssen“, sagt Korreik. Er weiß, dass die 3. Liga eine andere Hausnummer werden wird und wird bis zum Start in die Vorbereitung am 17. Juni einiges zu tüfteln haben. Bis dahin hat die Mannschaft aber noch ein strammes Feierprogramm zu bewältigen: Neben einem Ausflug nach Mallorca sind Einladungen ins Rathaus und zur internen Feier mit der Abteilungsleitung zu absolvieren. Den Anfang machten die Wolfschlugenerinnen nach dem Spiel gegen Mannheim mit Freigetränken direkt in der Halle.

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