Entschlossen: Mittelmann Timo Durst trifft sieben Mal. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Neuhausen - Wieder einmal war die Abwehr das Prunkstück der Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen. Die offensive 3-2-1-Deckung ebnete den Weg zum verdienten 28:25 (13:13)-Erfolg gegen den HC Oppenweiler/Backnang. Der Aufsteiger zeigte aber erneut Schwächen im Angriff und machte es so unnötig spannend.

Von Stefanie Gauch-Dörre

„Das war ein starkes Spiel. Wir haben die Räume in der Mitte eng gemacht“, lobte TSV-Coach Ralf Bader. Der Sieg war zweifelsfrei verdient und die Zuschauer bekamen sehenswerten Handball zu sehen. Allerdings leisteten sich die Neuhausener auch Schwächephasen im Angriff, die es nun zu analysieren gilt. „Wir liegen komfortabel vorne und dann fehlt uns aus unerklärlichen Gründen der Mut, die Dinger reinzumachen“, sagte Bader und ergänzte: „Es braucht einen Reifeprozess im Kopf.“

Zwischen der 40. und 46. Minute drehte Mittelmann Timo Durst richtig auf und traf fünf Mal hintereinander (19:17 bis 23:17). Eigentlich hätte das die Vorentscheidung sein müssen. Aber auch trotz zahlreicher Paraden von Torhüter Sebastian Arnold schafften es die Neuhausener nicht, sich in der Schlussphase entscheidend abzusetzen. In der 52. Minute war es wiederum Durst, der per Kempa-Trick das 26:20 erzielte. Anschließend dauerte es bis zur 60. Minute, ehe die Neuhausener Feldspieler wieder trafen. Timo Flechsenhar stieg entschlossen hoch und machte mit dem Treffer zum 28:25 alles klar. Zuvor hatte Arnold seine Leistung mit einem Treffer ins leere HC-Tor gekrönt (27:22/56.). Rückraumspieler Flechsenhar, der auch am Kreis eine gute Figur machte, hatte keine Erklärung für die Schwächephase. „Vielleicht wollen wir zu viel im falschen Moment“, sagte er und hofft, nun nicht wie einst der ehemalige Kreisläufer Markus Fuchs generell vom Rückraum an den Kreis beordert zu werden. „Wir wollten mit zwei Kreisläufern mehr Druck machen und haben so die Überzahl ausgenutzt“, erklärte Flechsenhar.

50 Minuten waren die Neuhausener die klar bessere Mannschaft. Beim Spitzenreiter SV Salamander Kornwestheim am kommenden Freitag bedarf es aber sicher einer konstanteren Leistung, um erfolgreich zu sein. „Wir wollen uns weiter verbesser und taktisch cleverer verhalten“, betonte Bader.

Auf ihre offensive Abwehr können sich die MadDogs jedenfalls verlassen. Das hat sich auch bereits in der Bundesliga rumgesprochen. So bat der TVB Stuttgart die Filder-Handballer unter der Woche zum Trainingsspiel, um gegen eine 3-2-1-Defensive zu testen (21:29).

statistik

TSV Neuhausen: Arnold (1), Gross; Durst (7), Pabst, Hipp, Eisele (4), Fleisch, Grundler (49, Reinhardt (1), Flechsenhar (5), Roos (1), Sommer (2), Holder (1), Keppeler (2).

HC Oppenweiler/Backnang: Fink, Grathwohl; Florian Schöbinger, Röhrle (8/4), Hold (1), Sigle (2), Szilagyi, Hellerich, Wolf (3), Philipp Schöbinger (4), Kuhnle, Frank (1), Maurer (1), Köder (5/1).

Schiedsrichter: Kauth / Kolb (Unterpfaffenhofen).

Zuschauer: 550.

Zeitstrafen: 8:10 - zwei Minuten für Durst, Pabst, Eisele, Roos (Neuhausen), Florian Schöbinger, Röhrle, Sigle, Hellerich, Maurere (Oppenweiler/Backnang).

Beste Spieler: Arnold, Durst / Sigle.