Der Unterensinger Florian Brändle (rechts) im Halbfinale in Aktion. Quelle: Unbekannt

Esslingen - Das hat es beim EZ-Pokal noch nie gegeben: Rekordsieger TSV Deizisau schied im Viertelfinale des EZ-Pokals aus. Das Team des neuen Trainers Daniel Mayr scheiterte gegen den SKV Unterensingen mit dem langjährigen Deizisauer Steffen Rost auf der Bank. Für die Unterensinger war im Halbfinale im Nachbarschaftsduell gegen den TSV Zizishausen Schluss. Überraschungsmannschaft TSV Köngen hatte dort Titelverteidiger TSV Neuhausen am Rande einer Niederlage - schaffte die Sensation aber nicht.

Halbfinale

Der TSV Neuhausen schrammte gegen den Landesligisten TSV Köngen knapp an einer Niederlage vorbei. Erst in den letzten Minuten drehte der Favorit die Partie und setzte sich mit 17:14 durch. Köngens Spielertrainer Moritz Eisele war dennoch zufrieden: „Ich bin sehr glücklich, wie wir uns hier präsentiert haben.“ Zwischenzeitlich lag Köngen mit drei Toren vorne (8:5, 15./11:8, 22.). Die offensive Deckung der Neuhausener kam dem Landesligisten zugute, der immer wieder Lücken fand. Erst in der 25. Minute gelang Luis Sommer der Ausgleich für Neuhausen (13:13) und beim 16:14 (29.) machte Leon Pabst alles klar. „Köngen hätte den Sieg mehr verdient gehabt“, musste Neuhausens Kapitän Hannes Grundler anerkennen.

Einfacher hatte es im zweiten Halbfinale der TSV Zizishausen, der sich im Duell der Württembergligisten gegen den SKV Unterensingen mit 24:17 durchsetzte. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zog der Tabellenführer der Württembergliga innerhalb von zwei Minuten auf 7:4 davon und lag schließlich zur Pause mit 12:9 vorne. Zu Beginn der zweiten Hälfte kassierte Unterensingen erneut drei Treffer in Folge und geriet mit 9:15 ins Hintertreffen. „Uns hat die Abschlussqualität gefehlt“, meinte SKV-Trainer Steffen Rost. „24 Gegentore waren einfach zu viel, und es war insgesamt zu wenig Gegenwehr.“

Viertelfinale

„Es ist noch viel Luft nach oben“, erklärte Deizisaus Trainer Mayr nach der Niederlage gegen Unterensingen. Der SKV agierte von Beginn an zielstrebig, Deizisau dagegen fehlte es an Konsequenz und Konzentration. Zur Pause führte der SKV mit 9:6. Nach dem Wechsel kam Deizisau heran, Dennis Prinz glich zum 9:9 aus (19.). Doch Unterensingen blieb sehr fokussiert zog und wieder auf 13:9 davon. Kurz vor Schluss traf Deizisaus Moritz Friedel zum 13:14, doch Max Schlau sorgte gleich darauf für die Entscheidung.

Landesligist TSV Köngen sorgte für eine Überraschung und warf Württembergligist TSV Wolfschlugen aus dem Wettbewerb. Die Routiniers Frieder Gänzle und Spielertrainer Moritz Eisele setzten ihre Mitspieler immer wieder gekonnt in Szene oder schlossen selbst ab. Wolfschlugens Trainer Markus Stotz ließ den dezimierten Kader nicht als Ausrede gelten: „Die Absprachen in der Abwehr haben nicht gestimmt und im Angriff waren wir nicht effektiv genug.“

Für die Bezirksligisten TSV Denkendorf und SV Vaihingen war das Viertelfinale Endstation. Aber beide Teams verkauften sich noch einmal gut. Die Vaihinger, die nach dem Verzicht des HT Uhingen-Holzhausen nachgerückt waren, konnten mit dem Aus gegen Titelverteidiger Neuhausen gut leben. „Es hat Spaß gemacht. In der ersten Hälfte war es schwer, aber in der zweiten hatten wir mehr Zugriff und mit dem Ergebnis von 11:15 können wir sehr zufrieden sein“, sagte Vaihingens Trainer Hans-Jörg Boltjes.

Die Denkendorfer waren gegen den TSV Zizishausen chancenlos. Denkendorfs Trainer Ralf Wagner war aber insgesamt vom Auftritt der Mannschaft beim Turnier angetan - völlig zurecht. Die Niederlage im Viertelfinale fiel seiner Auffassung nach „etwas zu hoch aus“.

Gruppe 1

„Es läuft gut“, sagte Neuhausens starker Philipp Keppeler nach dem dritten Sieg im dritten Spiel trocken. Trainer Ralf Bader hatte eine souveräne Vorstellung des Turnierfavoriten gefordert und die Mannschaft hatte geliefert.

Der SKV Unterensingen tat sich da schon schwerer und wäre fast noch ausgeschieden. Denn nachdem sich das Team Esslingen im Landesliga-Duell mit der HSG Ostfildern durchgesetzt und der SKV gegen das Team gewonnen hatte, schien das Rennen um Platz zwei in der Gruppe gelaufen. Schien. Denn die HSG hätte dem Team im letzten Gruppenspiel fast noch zum Weiterkommen verholfen. Selbst hätte die HSG mit neun Toren Vorsprung gewinnen müssen. Als sie zwischenzeitlich mit 15:9 führte, war aber plötzlich das Team in der Blitztabelle weiter. Die Unterensinger wehrten beim 16:17 zwar nicht die (verdiente) Niederlage, wohl aber das Ausscheiden ab. Sie konnten sich eine Drei-Tore-Niederlage leisten.

Gruppe 2

Als zweitstärkster Verein nach dem TSV Neuhausen ist Baden-Württemberg-Oberligist TSV Deizisau seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Mit zwei Siegen zogen die Deizisauer ins Viertelfinale ein. Im Duell zwischen dem Landesligisten TSV Köngen und dem Württembergligisten SG Hegensberg/Liebersbronn überraschten die Köngener und warfen die SG aus dem Turnier.

Gruppe 3

Die Württembergligisten TSV Wolfschlugen und TSV Zizishausen schafften den Sprung ins Viertelfinale, Landesligist TV Reichenbach musste sich geschlagen geben. Das Duell der Württembergligisten entschied Wolfschlugen mit 13:10 für sich und sicherte sich somit den Gruppensieg. Reichenbach lag gegen Zizishausen nach fünf Minuten bereits mit 0:5 zurück und unterlag schließlich mit 12:20. Gegen Wolfschlugen verlor der TVR ebenfalls mit 12:20 und schied nach der Vorrunde aus.

Gruppe 4

Zwei Bezirksligisten, eine Mannschaft aus der Bezirksklasse und ein Landesligist - die Gruppe der unterklassigeren Teams bot ebenfalls guten Sport und viel Spannung dazu. „Es war nicht so, dass man sagen konnte, man geht mal eben einen Kuchen essen“, sagte auch Ralf Wagner, der Trainer des TSV Denkendorf. Gerade bei den Spielen der Denkendorfer lohnte sich das Zuschauen. Mit guten Leistungen und drei Siegen zogen sie verdient ins Viertelfinale ein. Moritz Hettichs Tor in letzter Sekunde im letzten Gruppenspiel gegen den SV Vaihingen zum 20:19 sorgte dafür, dass Landesligist HT Uhingen-Holzhausen auf Platz zwei landete. Vaihingen hätte ein Unentschieden gebraucht - trat aber trotzdem zum Viertelfinale an, weil Uhingen-Holzhausen aus personellen Gründen zurückzog. Eine kurze Mannschaftsbesprechung, dann erklärte Vaihingens Trainer Boltjes: „Klar, wir werden morgen antreten.“ Auch die SG Esslingen als unterklassigstes Team des Turniers verkaufte sich trotz der drei Niederlagen gut.