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Ostfildern – Die Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen sind bei der Trainersuche fündig geworden. Nach dem letzten Spiel (25:30 (10:14) gegen TSV Bayer Leverkusen) unter Interimstrainer Nico Kiener übergab dieser gleich das Team an seinen Nachfolger: Ralf Rascher. Rascher ist kein Unbekannter. Vor einem Jahr hatte er nach nur elf Saisonspielen beim damaligen Baden-Württemberg Oberligisten (jetzt Württembergligisten) TSV Deizisau aufgehört. Co-Trainer ist nicht wie damals Raschers Bruder Andreas, sondern Dieter Döffinger.

Von Karla Schairer

Gegen Leverkusen lag der TVN schnell hinten: Anna Seidels Dreierpack brachte die Gäste in Führung. Nellingen blieb jedoch dran, beim 6:8 aus Nellinger Sicht nahm Leverkusen-Coach Robert Nijdam (17. Minute) die Auszeit. Doch dann verloren die Nellingerinnen völlig den Faden. Mehrmals scheiterten sie beim Kreisanspiel, nichts lief rein. Die Leverkusenerinnen kamen zu Tempogegenstößen und nur Sarah Wachter mit ihren Paraden war es zu verdanken, dass die TSV-Frauen lediglich auf vier Tore (11:7/21.) davonzogen. Nun zog Kiener die Timeout-Karte. Doch die Nellingerinnen scheiterten ein ums andere Mal an der starken Leverkusener Torhüterin Nele Kurzke.

An diesem Wochenende fand auch die EZ-Aktion „Keine Pfiffe gegen Pfiffe“ statt: Die Schiedsrichter sollten für ihre Leistung von Zuschauern und Vereinsmitgliedern nicht verurteilt und ausgepfiffen werden. In Nellingen klappte das rund 20 Minuten lang gut. Von den Zuschauerrängen kam kein Gemecker. Dann aber – nach mehreren Fouls an der Nellingerin Szimonetta Gera, die mit Gelb geahndet wurden – begann das Gepfiffe gegen die Unparteiischen. Als es dann 47 Sekunden vor dem Pausenpfiff die zweite Zweiminutenstrafe für Gera gab, waren die Gemüter im Publikum endgültig erhitzt. Mit Buh-Rufen und Pfiffen wurden die Schiedsrichter Julian Köppl und Denis Regner in die Halbzeit geschickt.

Die letzten Minuten der ersten Hälfte wurden auch in der Pause diskutiert – genauso wie die EZ-Aktion. Tenor: „Gute Aktion, aber bei diesen beiden Schiedsrichtern kann ich nicht anders.“ Nach dem Seitenwechsel hatten sich daher die Zuschauer-Gemüter nicht beruhigt. Die Nellingerinnen kamen mit Roxana-Alina Ioneacs Siebenmetertreffer zum 17:19 (43.) wieder auf zwei Tore heran. Zwischenzeitlich zogen die Leverkusenerinnen dann jedoch auf fünf Tore davon (23:18/48.). Doch Alina Ridder verkürzte wieder (24:26/57.) – es wäre mehr drin gewesen für die Nellingerinnen, mindestens ein Unentschieden, wenn sie sich nicht durch zu viele eigene Fehler im Abschluss selbst darum gebracht hätten.