Eckard Nothdurft Foto: Rudel - Rudel

Neuhausen verliert 31:37 gegen Pforzheim und zum Saisonende den Trainer

NeuhausenWieder haben die Drittliga-Handballer des TSV Neuhausen zu selten gezeigt, was in ihnen steckt. Das Spitzenteam der TGS Pforzheim war den stark abstiegsbedrohten Neuhausener lange Zeit überlegen und setzte sich verdient mit 37:31 (20:12) durch. „Wir haben die individuelle Qualität der Pforzheimer nicht gestoppt bekommen“, sagte TSV-Coach Eckard Nothdurft. Später erklärte der erfahrene Coach, dass er seinen Zweijahresvertrag bei den MadDogs nicht erfüllen und den Verein bereis am Ende dieser Saison verlassen will.

„Es gibt nicht den einen Grund für diese Entscheidung. Und es liegt nicht am drohenden Abstieg. Aber ich bin der Überzeugung, dass ich in der kommenden Saison nicht der Richtige für Neuhausen bin“, sagte Nothdurft und betonte: „Ich habe als Trainer die Aufgabe, alle Ansprüche mit den bestehenden Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Das ist nicht gelungen.“ Mannschaft und Trainer hatten anfangs eine Zeit lang gebraucht, um sich aufeinander einzustellen. Dann hat sich das Team aber sportlich weiterentwickelt: Neue Abwehrvarianten und schnelle Angriffe, teilweise mit siebtem Feldspieler, gepaart mit Einsatzwillen führten immer wieder zum Erfolg. Aber eben nicht konstant genug. „Es gibt Situationen, in denen es keinen Schuldigen gibt“, sagte Nothdurft. Oftmals waren die Gegner individuell einfach besser.

„Ein super Trainer“

Die Verantwortlichen hätten gern mit dem Trainer weitergearbeitet. „Für uns war eine Trennung kein Thema. Ich bedauere Eckards Entscheidung“, sagte Neuhausens Sportlicher Leiter Bernd Locher. Und auch Kapitän Hannes Grundler betonte: „Es ist sehr schade. Menschlich und fachlich ist Eckard ein super Trainer.“

Neuhausen hatte sich von Nothdurft wichtige Impulse für eine mittelfristig Umstrukturierung in Richtung Leistungssport erhofft. Einige seiner Anregungen wurden bereits umgesetzt. Doch die Vorstellungen für die Zukunft waren, das geben beide Seiten zu, nicht in Einklang zu bringen: Die Laufrichtung war identisch, das Tempo jedoch zu unterschiedlich.

Auch im Spiel gegen Pforzheim zeigte sich, wie schwer sich die Mannschaft in der dritthöchsten Spielklasse tut. Vor allem im ersten Durchgang scheiterten die Neuhausener zu oft vor dem gegnerischen Tor, fanden in der Abwehr nicht den nötigen Zugriff und auch die Torhüter hatten nicht ihren besten Tag. So lag das Team schnell mit 2:8 (13.) zurück. Nach der Pause steigerten sich die Neuhausener und erzielten immerhin 19 Treffer. Die Statistik ist eindeutig: Beide Mannschaften haben 53 Mal aufs gegnerische Tor geworfen – die Pforzheimer aber eben sechs Mal mehr getroffen.

Dennoch machte Nothdurft den Neuhausenern keinen Vorwurf: „Alle hängen sich voll rein.“ Der Trainer probierte in der Abwehr vieles aus: 5:1- und 6:0-Deckung, einfache und doppelte Manndeckung. Immer wieder funktionierte es gut. Aber eben zu selten. „Wir haben es nicht mehr selber in der Hand, aber wir werden alles reinhauen. Ich bin mir sicher, dass wir noch ein Spiel gewinnen werden“, betonte Grundler. Die Neuhausener haben weiterhin einen Zähler Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz, aber in den verbleibenden drei Spielen ein schweres Restprogramm. Als nächstes geht es zum Meister HSG Konstanz, dann folgt die Partie beim Vierten Rhein-Neckar Löwen II und am letzten Spieltag ist der Zweite TuS Dansenberg in der Egelseehalle zu Gast.

„Ich will auch in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen. Lukas Fischer und Magnus Becker verstärken uns noch einmal individuell. Darauf freue ich mich“, sagte Grundler. In welcher Spielklasse die Neuhausener nach der Sommerpause antreten werden, ist offen. Sicher ist aber, dass die Verantwortlichen mit einem neuen Trainer planen müssen.

Zum Kommentar von Stefanie Gauch-Dörre