Der Nellinger Trainer Ralf Rascher. Foto: Rudel - Rudel

Elisa Stuttfeld wechselt zum kommenen Gegner

OstfildernEs ist für Spielerinnen und Trainer des Noch-Handball-Bundesligisten TV Nellingen wahrlich keine einfache Situation. Seit Wochen steht fest, dass der Verein das Team aus dem Oberhaus zurückziehen und für die kommende Saison in der 3. Liga anmelden wird. Die Zukunft des Teams war damit geklärt – die Spielerinnen mussten sich über ihre eigene Gedanken machen. Mittlerweile sind fast alle bei einem anderen Club untergekommen. Zuletzt Elisa Stuttfeld bei den Bad Wildungen Vipers, bei denen die Hornets am Samstag (19 Uhr) antreten.

Trotz aller Unsicherheiten hatten sich die Nellingerinnen und ihr Trainer Ralf Rascher fest vorgenommen, sportlich den Klassenverbleib zu schaffen. Aber dann kam die Verletzungsmisere. Die TVN-Frauen haben nicht mehr gewonnen und sind auf den letzten Platz abgerutscht. Mehr noch, seit dem 29. Dezember des vergangenen Jahres gab es keinen Sieg mehr, nur noch ein Unentschieden gegen die Neckarsulmer SU Anfang März (35:35). Aus der Ferne konnte es so aussehen, dass sich die Spielerinnen hängen lassen würden. Nach dem Motto: „Ist ja eh egal.“ Dass es nicht so war, dass sie sich gegen die Niederlagen stemmten, dass sie Woche für Woche trainierten, sah man den Ergebnissen nicht an. „Wir haben uns vorgenommen, dass jede Einzelne gut arbeitet, weil sie ja weiterkommen will“, sagt Rascher. Und alle würden gerne zumindest noch einmal gewinnen und „die Saison erhobenen Hauptes“ abschließen, wie der Caoch erklärt. In drei der noch verbliebenen vier Saisonspielen scheint das zumindest nicht unmöglich.

An jenem 29. Dezember hatten die Nellingerinnen gegen Bad Wildungen gespielt und ein knappes 32:31 gefeiert. Zum vorletzten Auswärtsspiel treten sie nun in Bad Wildungen beim momentanen Tabellenneunten an. Es folgen noch zwei Heimspiele gegen den Elften VfL Oldenburg (4. Mai) sowie den Zehnten HSG Bensheim/Auerbach (11. Mai), ehe es zum endgültigen Abschied am 18. Mai zum Vierten nach Buxtehude geht.

„Wir hatten ja nicht so viele positive Erlebnisse in dieser Saison“, sagt Rascher, „aber der Sieg gegen Bad Wildungen war ein toller Moment.“ Eine Woche nach seinem bitteren Debüt mit der 19:46-Klatsche in Tübingen gegen die TuS Metzingen tat der knappe Sieg der Nellinger Handball-Seele gut.

„Ich würde es wieder machen“

Seither ist viel passiert. Und nicht so viel Gutes. Rascher aber, der von vorneherein als Feuerwehrmann bis zum Saisonende einsprang, sagt nun: „Ich würde es wieder machen. Das Training macht immer noch viel Spaß.“ Dennoch freut er sich darauf, nach dem Saisonende wieder mehr für Zeit für die Familie zu haben. Wie geplant, wird er keine hochklassige Mannschaft übernehmen, sondern sich in der Jugendarbeit seines Heimatvereins TV Bartenbach engagieren.

Weniger Spaß hat der Trainer beim Blick auf das weiterhin gut gefüllte TVN-Lazarett: Catherine Csebits wird in dieser Saison wohl nicht mehr spielen, Roxana Ioneac wird wie in den vergangenen Wochen nur zu Siebenmetern antreten können, bei Stefanie Schoeneberg hat sich die Fußverletzung aus dem jüngsten Spiel gegen Metzingen (22:32) als Fraktur herausgestellt, Stuttfeld laboriert an einem Bluterguss im Knie, Tanja Padutsch und Szimonetta Gera waren während der Woche krank, können womöglich aber auflaufen. So reisen Caroline Maier und Larissa Weiß vom zweiten TVN-Team mit. Für Stuttfeld fällt so der Auftritt bei ihrem künftigen Team aus. Der Wechsel der Außenspielerin nach Bad Wildungen ist die jüngste Nellinger Personalie. Ihre Zukunft wäre damit geklärt.