Handball kann so einfach sein: Neuhausens Timo Durst (links) ist gegen Schwäbisch Gmünd nicht zu stoppen. Foto: Robin Rudel - Robin Rudel

Die Handballer des TSV Neuhausen schicken den TSB Schwäbisch Gmünd mit einer 32:40-Packung wieder nach Hause.

NeuhausenTimo Durst hat Caroline Kennedy nie getroffen – den Song „Sweet Caroline“ über die Tochter des ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy hört der Handballer des TSV Neuhausen dafür derzeit ganz schön oft: Gleich ein dutzend Mal beim Spiel in der Baden-Württemberg Oberliga gegen den TSB Schwäbisch Gmünd zum Beispiel. Mit 40:32 (31:13) besiegte Neuhausen den TSB – zwölf Tore steuerte Durst, der sich den Song als persönliche Tor-Hymne ausgesucht hat, bei.

„Das Lied macht einfach immer gute Laune“, erklärte der Spielmacher mit großer Erleichterung. Letztere war auch bei TSV-Coach Markus Locher riesig: „Wenn man mir das Ergebnis vor dem Spiel angeboten hätte, hätte ich es sofort genommen. Die 32 Gegentore machen mir dabei null Probleme.“ Denn davor wusste niemand so genau, wie die Neuhausener die Auswärtsniederlage beim TSV Weinsberg (34:36) weggesteckt hatten. „Ich wusste nicht, wie die Mannschaft das verkraftet“, gab Locher zu, zudem verlief die Trainingswoche nicht gerade prickelnd: Durst und Luis Sommer konnten praktisch gar nicht trainieren, Kapitän Hannes Grundler fehlt weiter mit einem Bänderriss. „Ich bin kein Fantast. Was will ich mehr als ohne Hannes Grundler mit acht Toren Unterschied zu gewinnen“, freute sich Locher über den souveränen Auftritt gegen den TSB. Den Grundstein dafür legten die Neuhausener bereits Abschnitt eins: Mit ihrer soliden 6:0-Abwehr machten sie den Gästen im Angriff das Leben schwer, in der Offensive drückten Durst und Co ordentlich aufs Tempo, überzeugten aber auch aus dem Positionsangriff heraus. Eine sechsminütige Torflaute der Gmünder ermöglichte es Neuhausen, von 10:6 (13.) auf 14:7 (19.) davonzuziehen – danach drehte sich das Spielgeschehen eigentlich nur um die Frage, ob die Gastgeber noch vor der Pause einen Zehn-Tore-Vorsprung schaffen würden.

„Wir haben einfach keinen Zugriff bekommen – weder auf das Tempospiel und den Rückraum noch auf den Kreisläufer der Neuhausener“, erklärte TSB-Trainer Stefan Klaus ziemlich angefressen. Der Zehn-Tore-Vorsprung gelang dann TSV-Torhüter Niklas Prauß, der zum Seitenwechsel Magnus Becker abgelöst hatte und mit einigen guten Paraden überzeugte, ins leere Gmünder Tor zum 24:14 (33.). Danach wechselte Locher munter durch, eng wurde die Partie aber nicht mehr. Für Durst war das Spiel nach knapp 52 Minuten praktisch beendet, für ihn brachte Locher Youngster Florian Distel (Jahrgang 2001) auf der Mitte, der diese Aufgabe souverän meisterte. Durst kam allerdings noch zwei Mal zum Strafwurf, verwandelte mit gewohnter Sicherheit und erzielte dabei auch den 40. Treffer für Neuhausen. „Da muss ich der Mannschaft einen Kasten Bier zahlen, aber das ist okay“, grinste der Spielmacher – das hätte die süße Caroline bestimmt auch gern gemacht.

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