Es reicht nicht: Leon Pabst und der TSV Neuhausen verpassen einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Foto: Rudel - Rudel

Der Handball-Drittligist verspielt eine Fünf-Tore-Führung gegen den direkten Konkurrenten Willstätt

NeuhausenDie Enttäuschung war groß: Handball-Drittligist TSV Neuhausen hat es trotz 40 starker Minuten nicht geschafft, das Kellerduell gegen den TV Willstätt für sich zu entscheiden und musste eine 26:28 (15:12)-Niederlage hinnehmen. Und das, obwohl die Neuhausener zwischenzeitlich mit fünf Toren geführt hatten. Damit rutschten die Neuhausener auf den vorletzten Rang und der erste Nichtabstiegsplatz ist zwei Punkte entfernt.

Nach dem Seitenwechsel agierte die Willstätter Abwehr aggressiver und verteidigte ab der 42. Minute dann offensiv. Das stellte die MadDogs vor große Probleme. Die Angriffe wirkten zunehmend behäbig, immer wieder wurde zu früh abgeschlossen. So schafften es die Willstätter, von 16:20 (42.) auf 20:20 (48.) auszugleichen. Auf TV-Seite wurde das Selbstvertrauen mit jedem gelungenen Angriff immer größer – auf der anderen Seite zeigten die Neuhausener immer mehr Nerven. Die MadDogs glichen beim 23:23 dann letztmals aus (53.) und lagen anschließend immer wieder mit zwei Toren hinten. Beim Stand von 26:28 war die Niederlage besiegelt. 20 Sekunden vor Schluss hatten die Willstätter den Ball und nahmen eine Auszeit – es ging noch um den direkten Vergleich: Das Hinspiel hatten die Neuhausener 28:26 für sich entschieden. Einen weiteren Treffer ließen sie zumindest nicht mehr zu. Das könnte am Saisonende noch von Bedeutung sein. Im Kampf um den Nichtabstieg liegen Neuhausen, Willstätt, die VTZ Saarpfalz und der HC Oppenweiler/Backnang ganz eng beieinander.

„Diese Niederlage tut richtig weh“, sagte Neuhausens Spielmacher Timo Durst und betonte: „Wir haben es verpasst, in den entscheidenden Phasen die Bälle reinzumachen und im Angriff zu viele einfache Fehler gemacht.“ In Durchgang eins hätten die MadDogs den Vorsprung weiter ausbauen müssen – das ist ihnen aber nicht gelungen. Unter den ausgelassenen Chancen waren auch zwei Siebenmeter (10., 24.).

„Eigentlich hatten wir uns gut auf die offensive Abwehrvariante der Willstätter eingestellt“, ärgerte sich Luis Sommer über die zahlreichen ungenutzten Angriffe in Durchgang zwei. Der Rückraumspieler räumte auch ein, dass mit zunehmender Spieldauer das „Nervenflattern“ zum Problem wurde. Zwischendurch keimte noch einmal Hoffnung auf. Kapitän Hannes Grundler, der nicht seinen besten Tag erwischt hatte, war bei den wichtigen Treffern zum 23:23 (53.) und 24: 25 (56.) zur Stelle. Der Rückraumspieler warf die Bälle mit voller Wucht und ohne Zweifel ins Netz. Aber es reichte dennoch nicht. Auch die Manndeckung von Willstätts Spielmacher Daniel Schliedermann brachte nicht den erhofften Erfolg. „Vielleicht hätte ich ihn schon früher aus dem Spiel nehmen lassen müssen“, haderte der sichtlich bediente Neuhausener Coach Eckard Nothdurft, der anfangs ein glückliches Händchen mit einer ständig wechselnden Deckung bewies. Die Willstätter mussten sich immer wieder von einer 6:0 auf eine 5:1 und umgekehrt einstellen. „Wir waren nach der 40. Minute einfach nicht mehr auf den Punkt präsent“, ärgerte sich Nothdurft und fasste die Schlussphase zusammen: „Vorne haben wir drei freie Würfe nicht reingemacht und hinten zu viele Tore kassiert. Wir haben Daniel Schliedermann einfach nicht in den Griff bekommen. Super, was der gemacht hat.“ Bezeichnend für die Partie: Willstätts Rückraumspieler erzielte in Durchgang eins keinen Treffer, nach dem Seitenwechsel waren es dann aber sechs.

In der kommenden Woche treten die Filder-Handballer erneut zu Hause an. Dann wartet die zehntplatzierte TSG Haßloch, die zuletzt gegen den TSB Heilbronn-Horkheim mit 29:25 gewonnen hat. Durst betonte: „Unsere Köpfe müssen jetzt nach oben. Wir versuchen auch nächste Woche wieder, zwei Punkte zu holen.“

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