Neuhausens Lucca Holder (Mitte) stemmt sich gegen die Niederlage – vergeblich. Foto: Kehle - Kehle

Von Sigor Paesler

Pfullingen – „Die Pfullinger waren uns in Abwehr, Angriff und emotional überlegen“, sagte Kapitän Hannes Grundler nach der 24:31 (13:13)-Derbyniederlage des Handball-Drittligisten TSV Neuhausen beim VfL Pfullingen frustriert. Es war ein Rückschlag für die Neuhausener, aus dem sie ihre Lehren ziehen wollen.

Neuhausens Trainer Ralf Bader sah viele Defizite im Spiel der Mannschaft. Vor allem schaffte sie es nicht, „in der entscheidenden Phase die Tore zu machen“. Zu viel Trübsal wollte er jedoch nicht blasen: „Es war für die vielen jungen Spieler auch eine neue Situation, hier vor dieser Kulisse zu spielen.“ Am Ende ließ sich der Aufsteiger auch den Schneid abkaufen. „Pfullingen war gerade in der Abwehr besser, als ich es erwartet habe. Gratulation“, sagte Bader anerkennend über seinen Ex-Club.
Es war ein großes Hallo in der Kurt-App-Halle. Vier Neuhausener Spieler plus Trainer Bader und sein Assistent Markus Locher haben eine Pfullinger Vergangenheit. Und als das Spiel begonnen hatte, waren die MaDogs zunächst angenehme Gäste, zumindest was das Offensivspiel betraf. Für die ersten zwei Tore brauchten sie sechs Wurfversuche, da lagen sie mit 2:4 zurück. Die Pfullinger Abwehr stand sicher und die Neuhausener bissen sich daran die Zähne aus. Doch vorne machte es der VfL zunächst nicht viel besser, beim 5:5 glichen die Neuhausener so zum ersten Mal aus, Dominik Eisele erzielte in der 26. Minute sogar die erste Führung.
Das 13:13 zur Pause war aus Neuhausener Sicht dennoch etwas schmeichelhaft – aber keine schlechte Ausgangssituation für den zweiten Durchgang – immerhin waren die MadDogs als Siebter und damit als Favorit zum Viertletzten gereist. Auch nach der Pause sah es zunächst gut aus, schnell führten die Neuhausener mit 15:13 und schienen damit auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Auch als Pfullingen wieder zum 15:15 ausglich und leicht vorbeizog, schien noch alles möglich. Immerhin wussten die Neuhausener, dass sie in dieser Saison schon einige Male einen Rückstand aufgeholt und die Pfullinger einige Male am Ende eines Spiels eingebrochen waren. Doch nicht diesmal. Die Pfullinger zogen, auch angepeitscht vom Publikum, auf 20:16 davon und bauten den Vorsprung nach dem 20:17 immer weiter aus. Diesmal bekamen die Neuhausener die Kurve nicht mehr und unterlagen verdient. Die Pfullinger erzielten ihr letztes Tor durch Daniel Schliedermann per Kempa-Trick und sangen anschließend „Derbysieger, Derbysieger.“
„Wir stehen mit 10:10 Punkten immer noch gut da“, sagte Grundler und erinnerte daran, dass die Mannschaft als Liganeuling insgesamt bislang eine ordentliche Saison abliefert. „Wir haben in Pforzheim ein grottenschlechtes Spiel abgeliefert und anschließend Horkheim geschlagen. So müssen wir es wieder machen.“ Der Prozess, die Lehren aus der Niederlage zu ziehen, begann direkt nach der Schlusssirene.