TVN-Trainer Ralf Rascher. Quelle: Unbekannt

Der Verein will die Spielrechte für die kommende Saison in der Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) nicht wahrnehmen.

OstfildernOffenbar stehen die Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen nach drei Spielzeiten im Oberhaus vor dem freiwilligen Rückzug. Unabhängig davon, ob die Nellingerinnen den Klassenverbleib schaffen, will der Verein die Spielrechte für die kommende Saison in der Handball-Bundesliga der Frauen (HBF) nicht wahrnehmen und stattdessen in der 3. Liga antreten. „Wir spielen mit dem Gedanken, dass wir uns aus der HBF zurückziehen“, bestätigte gestern Geschäftsführer Bernd Aichele. Der Verein möchte damit sowohl wirtschaftlich als sportlich einen Neustart wagen. Zu den genauen Zukunftsplänen will sich der Verein in den kommenden Tagen detaillierter äußern.

Mit dem Klassenverbleib würden sich die Nellingerinnen aus der Liga gerne verabschieden, die nächsten Punkte werden sie im Heimspiel am Samstag (19.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund jedoch kaum holen. Die Dortmunderinnen sind Tabellenvierter, Nellingen ist Vorletzter. Für TVN-Trainer Ralf Rascher sind die BVB-Frauen klarer Favorit. Für ihn geht es darum, dass das Nellinger Team den Aufwärtstrend aus den vergangenen Spielen bestätigt: „Es geht ganz klar in die richtige Richtung.“ Zu großen Druck baut er vor dem Spiel nicht auf. „Dortmund gehört nicht zu den Teams, die wir zuhause schlagen können. Wenn wir eine Chance kriegen, werden wir sie nutzen. Die Dortmunderinnen müssen bei uns erstmal bestehen.“

Dortmund sei sehr wandelbar, sagt Rascher. „Sie sind eine Wundertüte, sehr variabel und nicht so einfach ausrechenbar.“ Mit Alina Grijseels haben die Gäste zudem die Top-Torschützin der Liga in ihren Reihen. „Ich habe wie immer zwei bis drei Sachen ausgesucht, auf die wir uns vorbereitet haben. Aber wir haben hauptsächlich an den eigenen Dingen gearbeitet.“ So gut es eben ging, denn die Hornets trainierten in der vergangenen Woche nie vollzählig, die Grippewelle zog durchs Team. Rascher muss abwarten, wie er die angeschlagenen Spielerinnen einsetzen kann. Prinzipiell sind aber alle wieder halbwegs fit, auch Tanja Padutsch nach ihrer Augenentzündung. Mit der an der Schulter verletzten Catherine Csebits rechnet Rascher nicht vor Ende April.

Das Hinspiel in Dortmund hatten die Nellingerinnen mit 23:37 verloren. Danach trennten sich der TVN und Coach Carsten Schmidmeister, Nico Kiener übernahm interrimsweise, dann kam Rascher. „Seit dem Trainerwechsel nach dem Spiel bei uns finden sie sich immer besser zurecht und bringen, gerade zuhause, immer bessere Leistungen“, sagt BVB-Trainer Gino Smits. „Nellingen wirft aus dem Rückraum richtig gut. Wir haben dagegen im Hinspiel eine sehr gute Defensivleistung gezeigt. Ich hoffe, dass wir daran anknüpfen können.“