Timo Durst und der TSV Neuhausen werden sich auch im dritten Spiel Mühe geben müssen, um sich durchzusetzen. Foto: Archivfoto: Rudel - Archivfoto: Rudel

Der TV Plochingen bekommt es mit der HSG Konstanz II zu tun.

EsslingenDie Handballer der Baden-Württemberg Oberliga und der Württembergliga der Männer haben das erste Saisonspiel vor sich und wie immer in einer solchen Situation schwingt neben der Vorfreude und dem Glauben, gut vorbereitet zu sein, auch etwas Unsicherheit mit – vor allem bei den Teams, die mit Verletzungen zu kämpfen haben. Drittligist TSV Neuhausen ist da schon etwas weiter und hofft im dritten Spiel auf den ersten Sieg. Wobei das drin sein müsste, wenn sich die MadDogs nach dem schwachen Saisonstart in Pfullingen und dem deutlich besseren Auftritt gegen Kornwestheim weiter steigern.

Männer – 3. Liga

„Drittes Spiel, erster Sieg“ – diese Schlagzeile würden am Montag gerne die Handballer sowohl des TSV Neuhausen als auch der VTZ Saarpfalz über sich lesen. Aufsteiger gegen Vorjahresaufsteiger oder – aktuell von größerer Bedeutung – Vorletzter gegen Letzter lautet die Konstellation vor dem Duell am Samstag (19 Uhr) in Zweibrücken, auch wenn die Tabelle zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison nur eingeschränkte Aussagekraft hat. „Es ist für beide ein Kellerduell und für beide extrem wichtig, die ersten Punkte einzufahren“, sagt Neuhausens Trainer Eckard Nothdurft trotzdem und Außenspieler Daniel Roos weiß, was auf die Mannschaft zukommt. „Wir rechnen mit einem sehr umkämpften Spiel, der Gegner wird mit dem Messer zwischen den Zähnen auf uns warten“, drückt er es etwas martialisch aus. Zumindest haben die MadDogs im zweiten Spiel am vergangenen Sonntag in eigener Halle gegen den SV Salamander Kornwestheim (24:27) die Erfahrung gemacht, dass sie in Sachen Abwehrarbeit und Aggressivität einen Schritt nach vorne gemacht haben. „Wir müssen aber die vielen leichten Fehler abstellen – im Tennis würde man von unforced errors sprechen“, erklärt Roos.

Männer – BW Oberliga

Joachim Rieck , der Co-Trainer des TV Plochingen , drückt das aus, was viele denken: „Endlich geht es los.“ Die Plochinger haben zum Auftakt am Samstag (20 Uhr) gleich eine interessante Aufgabe zu lösen: Es kommt der Aufsteiger HSG Konstanz II . Als zweite Mannschaft eines Drittligisten besteht das Team aus vielen jungen und damit wenig routinierten, aber technisch und konditionell guten Spielern. „Unsere Aufgabe wird es sein, sie nicht ins Rollen kommen zu lassen und ihrer Euphorie unsere Erfahrung entgegenzusetzen“, sagt Rieck. Die Euphorie bei der HSG wird tatsächlich groß sein: Seit Anfang Januar oder 13 Spiele in Folge hat die Mannschaft nicht mehr verloren. Die Plochinger wollen den Konstanzern nun gerne vor Augen führen, dass es in der vierten Liga robuster zugeht. Rieck macht jedenfalls klar: „Wir wollen mit einem Sieg gegen einen Aufsteiger in die Saison starten.“ Und gleichzeitig wieder die alte Heimstärke zeigen. Mit dem Wert von 17:13 Punkten in der Schafhausäckerhalle aus der Vorsaison waren die Plochinger nicht zufrieden.

Frauen – BW Oberliga

Die Frauen des TSV Wolfschlugen gehen mit etwas gemischten Gefühlen in die Saison. Das Spiel am Samstag (18 Uhr) gegen die HSG Strohgäu wird gleich ein Gradmesser. Der Dritte der Vorsaison erwartet den Fünften der abgelaufenen Spielzeit. Ein Favorit lässt sich aber trotzdem nicht ausmachen. „Ich denke, dass Strohgäu stärker als in der vergangenen Saison ist – und bei uns sind wir uns noch nicht so sicher, ob wir das Niveau der vergangenen Saison erreichen können“, erklärt Teammanager Simon Vogel. Nach dem Karriereende nach zwei Kreuzbandrissen von Kim Prengel und dem langen Ausfall von Vanessa Schrag (ebenfalls Kreuzbandriss) fehlt es an Durchschlagskraft im Rückraum. „Wir müssen versuchen, im Angriff geduldig zu spielen und mehr leichte Tore zu erzielen – wobei das leichter gesagt ist als getan“, sagt Vogel, der bei Strohgäu mit „der besten 6:0-Abwehr der Liga“ rechnet. Auf der anderen Seite haben sich die Wolfschlugenerinnen selbst in der Abwehr weiterentwickelt. Vogel schaut dem Saisonstart also vorsichtig optimistisch entgegen: „Es wird kein leichtes Spiel.“

Männer – Württembergliga

Olaf Steinke, der neue Trainer des TSV Deizisau , ist ein Mann der klaren Worte. „Das ist eine Katastrophe: Ausgerechnet Wangen im Allgäu auswärts mit dieser heißen Atmosphäre. Und das mit sieben Spielern aus der Vorbereitung, der achte kam jetzt dazu und dann nehme ich noch einen Jugendspieler mit“, sagt er über den Auftakt am Samstag (20 Uhr) bei der MTG Wangen . Die Generalprobe im HVW-Pokal beim TSV Bad Saulgau II (43:40) ist zwar gelungen, aber das Spiel bei den Wangenern wird in jedem Fall schwer. „Die sprechen nicht umsonst selbst von ‚Hölle Süd’“, sagt auch Arne Staiger vom Deizisauer Management und warnt wie wohl fast jeder Trainer oder Funktionär vor einem Spiel gegen Wangen vor MTG-Akteur Aaron Mayer. Steinke muss auf einige verletzte Spieler sicher verzichten, hinter dem Einsatz von Patrick Kleefeld steht wegen einer Handverletzung zudem noch ein großes Fragezeichen. „Ich würde mich super freuen, wenn die Mannschaft schnell in die Saison findet“, sagt der Coach trotz allem.

Die SG Hegensberg/Liebersbronn hat da beim TV Gerhausen am Sonntag (16 Uhr) einen vermeintlich leichteren Gegner. „Die Mannschaft war in der vergangenen Saison in unserer Tabellenregion, wir haben damals dort gewonnen“, sagt Trainer Jochen Masching. Und: „Es ist ein Spiel, in dem wir gleich eine gute Chance auf zwei Punkte haben, wenn wir abrufen, was wir können. Danach wird es schwieriger.“ Auch die SG wird angesichts der personellen Veränderungen wohl noch ein bisschen brauchen, bis sie bei hundert Prozent ist. Masching aber hat einen Vorteil: „Ich kann personell aus dem Vollen schöpfen.“

Das ist bei Trainer Veit Wager und dem TSV Wolfschlugen vor dem Auftakt am Samstag (20 Uhr) gegen die HSG Langenau/Elchingen ein bisschen anders. Torhüter Rico Petruzzi hat sich im letzten Testspiel gegen die TSG Söflingen (27:27) eine Knieverletzung zugezogen und wird etwa acht Wochen ausfallen. Das bedeutet, dass die Wolfschlugener mit dem jungen Duo Sebastian Lorenz und Yannik Beck zwischen den Pfosten starten werden. Tim Albrecht wird wegen einer Schulterverletzung vermutlich für die gesamte Hinrunde ausfallen, Marvin Thumm, der ein Doppelspielrecht bei der JSG Echaz/Erms mit dem ehemaligen Wolfschlugener Trainer Florian Beck besitzt, ist am Samstag in der A-Jugend-Bundesliga im Einsatz. Dennoch ist Wager optimistisch und gewohnt kämpferisch. „Es wird unsere erste Aufgabe sein, für unser Heimpublikum wieder dieses Feuer für den Handball in Wolfschlugen zu entfachen“, sagt er. Und: „Die zweite Aufgabe ist, eine der eingespieltesten Mannschaften in dieser Liga zu schlagen. Das wird richtig knackig. Aber wir wollen natürlich gewinnen.“