Quelle: Unbekannt

Von Manuel Späth

Alles, was bislang bei dieser EM passierte, spielt ab heute im Grunde genommen keine Rolle mehr. Im letzten Gruppenspiel gegen die Spanier können die Bad Boys mit einem Sieg ihr Minimalziel Halbfinale erreichen und den Traum von einer Titelverteidigung aufrechterhalten. Voraussetzung hierfür war die gestrige Niederlage Mazedoniens gegen Tschechien.

Dass dies alles andere als eine einfache Aufgabe wird, zeigen die bisherigen Leistungen der Spanier - unabhängig von den Niederlagen gegen Dänemark in der Vorrunde und gestern Abend gegen die Slowenen. In seinen restlichen Spielen nämlich hielt sich der Vize-Europameister nicht nur schadlos, sondern schlug Gegner wie Tschechien und Mazedonien in beeindruckender Manier.

Hervorzuheben ist hierbei vor allem die starke Defensive um den überragenden Torhüter Gonzalo Pérez de Vargas. Das deutsche Team muss sich demnach vor allem im Angriff und speziell bei der Chancenverwertung steigern. Selbst die ansonsten äußerst treffsicheren Außenspieler um unseren Kapitän Uwe Gensheimer ließen zuletzt einige Chancen liegen. Einen frischen Impuls setzte hier der nachgerückte Rune Dahmke, der gegen Dänemark eine starke Leistung zeigte und mit einem sensationellen Hechtsprung für die Szene des vergangenen Spiels sorgte. Leider nicht mehr zur Verfügung steht der verletzte Paul Drux. Ersetzen wird ihn Maximilian Janke, der erst kürzlich für Dahmke weichen musste. Ich hätte mir auch gut Linkshänder Fabian Wiede als Ersatz vorstellen, um eventuell auch mal mit Steffen Weinhold auf Rückraummitte agieren zu können. So oder so ist das deutsche Team definitiv stark genug besetzt, um die Spanier schlagen zu können. Dies haben einige der Spieler schon beim EM-Finale 2016 gezeigt.

Auch in der anderen Hauptrundengruppe geht es heute um alles. Während die verlustpunktfreien Franzosen schon so gut wie sicher im Halbfinale stehen, kämpfen mit Schweden, Norwegen und dem Gastgeber Kroatien gleich drei Teams um den Einzug ins Halbfinale. Wir dürfen also gespannt sein, welche vier Nationen ab Freitag um die Medaillen spielen.

  • Manuel Späth stammt aus Ostfildern, wohnt in Esslingen und spielt nach elf Jahren bei Frisch Auf Göppingen seit dem vergangenen Sommer für den Handball-Bundesligisten TVB Stuttgart. Für diese Zeitung analysiert der 40-fache Nationalspieler das Geschehen bei der EM in Kroatien.