Ostfilderns Jannik Schlemmer Foto: Herbert Rudel - Herbert Rudel

Die Ostfilderner überzeugen durch eine ganz starke Mannschaftsleistung.

OstfildernBeim Anruf in der EZ-Sportredaktion am Freitag war sich Magnus Gründig, der den Handball-Württembergligisten HSG Ostfildern gemeinsam mit Marco Gaßmann seit der Trennung von Frank Ziehfreund Ende November trainiert, sicher: Das Abstiegskampf-Duell zwischen der HSG und dem Tabellenletzten TV Altenstadt würde die Mannschaft gewinnen, die am Ende den besseren Torhüter in ihren Reihen hat. Er sollte Recht behalten: Nach 60 intensiven Minuten durften die Ostfilderner einen deutlichen 28:20 (13:8)-Erfolg bejubeln – auch dank ihrer beiden sehr gut aufgelegten Torhüter Niklas Uhl und Simon Weber. Aber auch die übrigen HSG-Spieler hatten offenbar verstanden, was in dieser Partie alles auf dem Spiel stand. „Dieses Mal waren wirklich alle voll da, so wie es sein muss“, lobte Gaßmann den Auftritt des Gastgebers, der sich damit auf den elften Tabellenplatz verbesserte und seine Chancen, sich nach der Saison für die neu eingeführte eingleisige Verbandsliga zu qualifizieren, deutlich erhöhte.

Im Duell der bis vor dem Spieltag schlechtesten Offensivreihen der Liga waren es die Ostfilderner, die von Beginn an mehr Entschlossenheit an den Tag legten und vor allem in der Abwehr auffällig sicher standen. Immer wieder scheiterten die Altenstädter, die keines ihrer vergangenen zehn Spiele gewinnen konnten, beim Versuch, zum Abschluss zu kommen oder den Ball auf ihren Kreisläufer durchzustecken. „Was wir in der Abwehr gespielt haben, war wirklich sehr solide – Kompliment dafür“, hatte Gaßmann am Auftritt der Hintermannschaft nichts auszusetzen. Und weil auch in der Offensive vieles gelang, setzte sich die HSG früh ab: Es waren noch keine 13 Minuten gespielt, als Jon Gehrung – mit zehn Toren der erfolgreichste Torschütze der Ostfilderner – nach einem Tempogegenstoß auf 7:1 erhöhte. Selbst eine doppelte Unterzahl acht Minuten vor der Pause konnte den Gastgebern, die beinahe bei jeder Aktion einen Schritt schneller waren als die Gäste aus Altenstadt, nichts anhaben.

Ein anderes Gesicht der Heimmannschaft bekamen die 150 Zuschauer dann kurzzeitig direkt nach der Pause zu sehen. „Aufgrund dieser Phase würde ich auch nicht von einem ungefährdeten Sieg sprechen. Da waren zwei, drei Fehler zu viel in unserem Spiel“, sagte Gaßmann, der zwischen der 33. und 40. Minute mitansehen musste, wie die Altenstädter den Rückstand mal eben von sechs auf zwei Tore verkürzten (14:16). Das wars dann aber auch, näher ließen die Ostfilderner den Tabellenletzten, der insgesamt einfach zu harmlos war, nicht rankommen. Bereits drei Minuten später stellte Rechtsaußen Pascal Reitnauer auf 19:15, ehe Jannik Schlemmer die Führung kurz darauf erstmals auf sechs Tore ausbaute (45.) und der Widerstand der TVA-Handballer damit endgültig gebrochen war. In den Schlussminuten ließen die Ostfilderner, für die der Sieg nach zuletzt drei Niederlagen in Serie der erhoffte Befreiungsschlag gegen einen unmittelbaren Konkurrenten war, nichts mehr anbrennen. „Mit dem Auftritt können wir wirklich sehr zufrieden sein“, zog Trainer Gaßmann ein positives Fazit und forderte: „Jetzt ist es wichtig, dass wir in den kommenden Wochen genau so weitermachen.“