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WolfschlugenDie meisten Handball-Trainer sind froh, wenn sie es im Laufe der Vorbereitung wenigstens einmal schaffen, den Großteil des Kaders zusammenzutrommeln, um gemeinsam ins Trainingslager zu fahren. Speziell während der Sommermonate ist das gar nicht so einfach. Bei den Frauen des TSV Wolfschlugen gilt dieser Grundsatz nur bedingt. Rouven Korreik, der Trainer des Baden-Württemberg-Oberligisten, hatte in diesem Jahr gleich zweimal das Glück, in der Fremde an der Leistungsfähigkeit des Kaders arbeiten zu dürfen. „Wir waren zuerst im Höhentrainingslager im Fürstentum Liechtenstein und Anfang September noch in Isny im Allgäu“, berichtet Korreik. Speziell die Tage in Liechtenstein seien sehr effektiv gewesen. Auf über 2000 Metern an Athletik und Ausdauer zu arbeiten, zahle sich einfach aus.

Während des zweiten Teils der Vorbereitung wurde dann zunehmend technisch und taktisch gearbeitet. „Wir haben versucht, unser Spiel etwas zu verändern“, sagt Korreik. Gemeint ist die Flexibilität bei der Auswahl des Systems. Nach kleineren, personellen Veränderungen möchte Korreik die Mannschaft dorthin bringen, dass sie während der Spiele problemlos zwischen verschiedenen Systemen wechseln kann. „Idealerweise gelingt uns das für Abwehr und Angriff“, sagt der Wolfschlugener Coach: „Uns ist aber sehr wohl bewusst, dass das eine große Herausforderung werden dürfte.“

Eine Herausforderung dürfte auch die starke Konkurrenz werden. Nach dem siebten Platz in der Saison 2015/2016 und Rang drei in der Vorsaison könnte man meinen, der TSV schiele in diesem Jahr in Richtung Aufstieg. Dem ist jedoch nicht so. „Unsere Mannschaft ist im Durchschnitt 21 Jahre alt – da können wir keine Platzierung rausgeben oder ergebnisorientiert auftreten“, ist Korreik zurückhaltend. „Ich bin dann zufrieden, wenn wir unsere spielerischen Ziele erreichen und das Engagement über die gesamte Saison stimmt.“ Ist all das gegeben, glaubt Korreik, kommen die guten Ergebnisse von alleine. Zustimmung erhält er von Abteilungsleiter Wolfgang Stoll: „Wir werden und wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Genauso werden wir aber auch nichts mit dem Aufstieg zu tun haben.“

Den Kader schätzt Korreik im Vergleich zur Vorsaison weder stärker noch schwächer ein: „Anders, würde ich sagen – durch die Neuzugänge sind wir technisch flexibler und schneller geworden.“ Der Verlust von Kim Prengel, die nach zwei Kreuzbandverletzungen ihre Karriere beendete, wiegt dennoch schwer. „So eine Tormaschine ersetzt man nicht von heute auf morgen.“ Ergänzt wird der Kader durch die Rückraumspielerinnen Anna Klotzbücher (FSG Geislingen/Donzdorf) und Antonia Amann (Jugend TV Nellingen) sowie die beiden Eigengewächse Vanessa Schrag (fällt wegen eines Kreuzbandrisses vorerst aus) und Nikola David. Korreik hält den Kader für hochinteressant. „Ich freue mich auf die Aufgabe“, sagt der Coach. Auch Stoll freut sich, vor allem über die „tollen Talente“. In Tamara Andreas nahm erst kürzlich eine Wolfschlugenerin mit der DHB-Auswahl an der U-18-WM in Polen teil.