Zugehört: Göppingens Trainer Rolf Brack (rechts) nimmt sich Allan Damgaard Espersen zur Seite. Foto: Rudel Quelle: Unbekannt

Von Kerstin Dannath

Göppingen - Gemischte Gefühle bei Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen: Zur Heimpremiere des neuen Trainers Rolf Brack gegen die favorisierte SG Flensburg-Handewitt kamen die Schwaben beim 28:28 (13:13) zwar zu einem Punkt, es wäre jedoch mehr drin gewesen.

„Nach einem Remis gegen Flensburg darf man eigentlich nicht traurig sein“, bestätigte Göppingens Kapitän Zarko Serum: „Aber nach dem Spielverlauf hätten wir auch gewinnen können.“ Konkret lagen die Schwaben drei Minuten vor dem Abpfiff beim 27:26 vorne, Sesum hatte per Tempogegenstoß sogar die Chance, den Vorsprung zu erhöhen, doch der Göppinger Kapitän donnerte den Ball freistehend zwei Meter über das Flensburger Tor. „Da muss man nichts schönreden, das war einfach frei verballert“, übte der Serbe Selbstkritik.

Frisch Auf kam vor 4000 Zuschauern gut aus den Startlöchern und erfüllte die Vorgabe von Brack, das Flensburger Tempospiel zu unterbinden, par excellence. Dank eines klaren Vorteils auf der Torhüterposition mit einem erneut überragenden Matthias Andersson erarbeiteten sich die Gäste bis zur 22. Minute dennoch einen Drei-Tore-Vorsprung (12:9). „Dann haben wir aber zu viele einfache Fehler gemacht und Göppingen wieder stark gemacht“, analysierte SG-Coach Maik Machulla.

Nach dem Seitenwechsel gelangen Frisch-Auf-Torwart Daniel Rebmann seine drei ersten Paraden, die seine Vorderleute in schnelle Tore ummünzten und nicht nur die Flensburger rieben sich beim 17:13 (34.) verwundert die Augen. Der Champions-League-Teilnehmer zeigte in der Folge aber seine Klasse und glich beim 24:24 (52.) wieder aus, Brack zückte folgerichtig die Grüne Karte. Mit Erfolg: Tim Keule setzte sich zwei Mal durch und brachte Frisch Auf wieder in Führung. Die Partie blieb eng, wenige Sekunden vor dem Schlusspfiff war Flensburg beim 28:28 noch einmal in Ballbesitz, doch Kentin Mahé vergab.

„Es wäre wirklich bitter gewesen, im letzten Angriff noch einen Gegentreffer zu bekommen“, so Brack erleichtert: „Insofern bin ich sehr glücklich über das Remis. Vor allem hat das Team endlich ein Feuerwerk der Leidenschaft abgezogen, auch wenn ich in meiner langen Karriere selten ein Spiel gesehen habe, in dem eine solche Leistungsdifferenz hinsichtlich der Torleute nicht klar den Ausschlag in eine Richtung gegeben hat.“

Tore für Frisch Auf Göppingen: Kozina (5), Kneule (5), Fontaine (4), Schiller (3/3), Urban (3), Bagersted (2), Serum (2), Ritterbach (1), Pfahl (1).