Catherine Csebits bestreitet ihr erstes Heimspiel für den TVN – und erlebt gleich eine Niederlage. Foto: Rudel - Rudel

Mit der Niederlage gegen den Buxtehuder SV sind die Nellingerinnen nicht zufrieden.

OstfildernDie 24:35 (13:17)-Heimniederlage der Bundesliga-Handballerinnen des TV Nellingen gegen den Buxtehuder SV bestand aus drei Phasen.

Phase eins: In den ersten zehn Minuten kam von den Nellingerinnen wenig bis gar nichts, bei den etablierten Buxtehudenerinnen war dagegen jeder Schuss ein Treffer. Sie bestimmten das Tempo und zogen auf 10:2 (12.) davon. TVN-Trainer Ralf Rascher gestikulierte wild am Seitenrand und rief: „Mehr arbeiten!“. Nach dem Abpfiff sagte er: „Mit unserem Einstieg können wir überhaupt nicht zufrieden sein, die Spielerinnen setzen überhaupt nicht um, was wir wollten: nämlich vorne geduldig spielen und gut zurücklaufen.“

Phase zwei: Die restlichen 20 Minuten der ersten sowie die ersten 20 Minuten der zweiten Hälfte waren für Rascher „positiv. Wir haben uns rangekämpft, haben in der Abwehr gezeigt, dass wir aggressiver verteidigen können. Nur im Innenblock waren wir zu passiv.“ Die TVN-Frauen verkürzten den Rückstand bis zur Pause auf vier Treffer (13:17). Nach dem Wechsel blieben die Nellingerinnen dran (21:25/48.).

Phase drei: Ab der 48. Minute kassierten Roxana-Alina Ioneac, Catherine Csebits und Vivien Jäger nacheinander Zweiminutenstrafen. „Wir haben in Unterzahl im Angriff wirklich schlecht gespielt. Das ist ein Punkt, den wir angehen müssen“, bemängelte Rascher. „Und es gab auch wieder einfache Zweikämpfe, die wir verloren haben. Eigentlich kann es am Körperlichen nicht liegen. Wahrscheinlich liegt es am Kopf, dass wir nicht so lange die Konzentration aufrecht erhalten konnten.“ In den letzten zehn Minuten sah Rascher wieder diese Gesamtaussetzer, die den Nellingerinnen bereits in den Spielen bei der TuS Metzingen und der HSG Bensheim/Auerbach zu schaffen gemacht hatte. „Es waren zwar nicht mehr so lange Aussetzer, aber es ist schlecht.“ Die Nellingerinnen verloren Zweikämpfe vorne und hinten, spielten nicht mehr mutig. „Das sind die zehn Minuten, die mich aufregen“, sagte Rascher. „Denn wenn wir das Spiel mit sechs Toren verlieren, dann haben wir gekämpft, aber wenn es so ausgeht, dann können wir nicht zufrieden sein.“ Es waren neun Tore Abstand.

Zum Ende der Hinrunde steht der TVN weiter auf dem vorletzten Platz mit 6:20 Punkten. „Ich hätte mir in der Hinrunde zwei Punkte mehr gewünscht, entweder in Bensheim oder jetzt zuhause“, sagte Rascher. „Wir brauchen alle Geduld und bekommen hoffentlich die Chancen noch. Heute war in der Summe keine Chance da.“

Geduld hatte auch Catherine Csebits, die erstmals nach ihrem Ermüdungsbruch im rechten Fuß in der Saisonvorbereitung länger zum Einsatz kam. So groß die Freude war, endlich dem Team helfen können, so gefrustet war die Schweizer Rückraumspielerin auch: „Es ist sehr enttäuschend, wenn man hart trainiert und sich nicht belohnt. Es sind Kleinigkeiten, an denen wir feilen müssen.“

Zwei Wochen hat der TVN Pause, dann ist Meister Thüringer HC zu Gast. „Jede Pause ist für uns von Vorteil, dann können wir trainieren“, sagte Rascher, dem Phase zwei Hoffnung macht. „Auf diese 40 Minuten müssen wir aufbauen.“