Plochingens Julian Mühlhäuser Foto: Rudel - Rudel

Noch zwei Saisonspiele stehen aus.

PlochingenNach einer schwachen ersten Hälfte hat der TV Plochingen aufgedreht und die Partie gegen die SG H2Ku Herrenberg mit 30:24 (15:17) für sich entschieden. Damit bleiben die TVP-Handballer auf dem Aufstiegsrelegationsplatz der Baden-Württemberg Oberliga. Vor allem die Abwehr steigerte sich mit zunehmender Spieldauer, sodass die Herrenberger nach dem Seitenwechsel nur noch auf sieben Tore kamen. „Wir hatten auch das gewisse Glück auf unserer Seite“, sagte TVP-Trainer Daniel Brack.

Lange Zeit liefen die Plochinger hinterher und bekamen in der Abwehr keinen Zugriff. Vor allem gegen Herrenbergs Routinier Christian Dürner fand die TVP-Defensive kein geeignetes Mittel und ließ den Gästen immer wieder zu viele Räume. „Wir wollten kompakt stehen, sind aber nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen und haben die Eins-zu-eins-Situationen verloren“, fasste Plochingens Marvin Fuß zusammen.

Erst in der zweiten Hälfte fand Plochingens Abwehr immer besser zusammen und zeigte im Zusammenspiel mit Torhüter Sebastian Dunz eine starke Leistung. Der Mittelblock um Fuß und Dominik Eisele stand gut und zwischen der 45. und 53. Minute ließ der Abwehr-Verbund keinen Gegentreffer zu. Zuvor machten es die Plochinger aber unnötig spannend: Nach dem Ausgleich zum 17:17 (33.) und 18:18 (34.) hatten sie jeweils die Chance, in Führung zu gehen, vergaben diese aber leichtfertig. Erst Henrik Bischof erzielte nach einer Parade von Dunz den 19:18-Führungstreffer (36.). Anschließend bauten die Plochinger den Vorsprung kontinuierlich aus – ein wichtiger Sieg im Kampf um den Relegationsplatz zwei. Souverän war er aber nicht, auch wenn das Ergebnis am Ende deutlich ausfiel. „Das war einfach nicht aggressiv genug. Da ist es egal, welche Abwehrformation wir spielen“, haderte Brack und ergänzte: „Das war sicher nicht unsere beste Leistung.“

Dennoch haben sich die Plochinger im Laufe der Saison gut entwickelt und auch gegen Herreberg immer wieder ihre Klasse gezeigt – die Zuschauer jubelten regelmäßig über sehenswerte Angriffe. Lukas Fischer setzte seine Mitspieler mit starken Pässen in Szene. Der Rückraumspieler lobte Kreisläufer Julian Mühlhäuser,der die Anspiele gekonnt verwertete. „Ich hoffe nun, dass jeder den Kopf frei hat und sich voll auf die letzten beiden Spiele konzentrieren kann“, betonte Fischer, der auf zurückliegende Prüfungen seiner Mitspieler verwies. „Torhüter Marius Nagel hat immer wieder versucht, uns wach zu rütteln , aber irgendwie haben wir es nicht geschafft, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen hatten“, haderte auch Fischer mit der Anfangsleistung.

Die Plochinger haben es selbst in der Hand. „In dieser Saison ist alles möglich“, sagte Fuß und betonte: „Wir sind als Team zusammengewachsen. Deshalb stehen wir da oben.“ Dass es nach dem möglichen Aufstieg in die 3. Liga schwer werden wird, steht außer Frage. Fuß ist aber optimistisch: „Das kann eine Chance sein, dass wir uns noch weiter steigern.“

Zuvor müssen die Plochinger aber noch bei der SG Heddesheim und gegen die TuS Steißlingen gewinnen, um sicher in der Aufstiegsrelegation zu spielen. Brack, der nach sechs erfolgreichen Jahren zum VfL Pfullingen wechselt, will sich jedenfalls mit dem Aufstieg verabschieden. 2015 hatte er die Plochinger bereits in die Baden-Württemberg Oberliga geführt. „Die Mannschaft hat das gewisse Etwas – einen X-Faktor“, betonte Brack.

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