Der Plochinger Robin Brandner Foto: Rudel - Rudel

Der TVP hat einige Ausfälle zu verkraften

PlochingenDaniel Brack war sichtlich mitgenommen. Nach einer turbulenten Woche zeigten die Handballer des TV Plochingen in der Baden-Württemberg Oberliga gegen den TV Weilstetten Moral und holten einen Vier-Tore-Rückstand auf, mussten sich aber am Ende doch noch knapp mit 28:29 (12:16) geschlagen geben. Plochingens Trainer stand kein gelernter Spielmacher zur Verfügung und so musste das Team improvisieren.

Das gelang über weite Strecken gut. Nachdem Marcel Rieger (Muskelverletzung) sowie Felix Zeiler (bei der A-Jugend von Frisch Auf Göppingen im Einsatz) ausfielen und Johannes Hablizel nach seiner Suspendierung nicht mehr im TVP-Trikot auflaufen wird, sprangen Marvin Fuß, Manuel Haas und Philipp Gollmer abwechselnd in die Bresche. Brack gab von außen immer wieder die Spielzüge vor, und zeitweise fand die Mannschaft auch gute Lösungen gegen die Weilstettener Deckung. Entweder überzeugten die Rückraumspieler mit ihren Würfen oder das Anspiel an den Kreis führte zum Erfolg. Mitunter tauchten dort Gollmer und Julian Maier gemeinsam auf. „Die Mannschaft hat es ordentlich gelöst und wir sind taktisch nicht gescheitert“, betonte Brack, der mit der kämpferischen Leistung und dem Einsatzwillen der Plochinger sehr zufrieden war.

Allerdings wurden zu viele Möglichkeiten leichtfertig vergeben. So auch in der spannendsten Phase der Partie, als die Plochinger auf 24:24 ausgeglichen hatten (52.): Nur drei Minuten später führten die Weilstettener wieder mit 27:24, nachdem der TVP sich einen technischen Fehler (53.) und zwei Fehlwürfe (54./55.) geleistet hatte. Das war aber noch nicht das Ende. Alexander Seibold glich zum 27:27 (58.) aus und es schien wieder alles möglich. Weilstetten ging per Siebenmeter durch Patrick Lebherz in Führung (28:27) und Haas zeigte im Gegenzug Nerven. Der Rückraumspieler warf daneben (59.). Es reichte nur noch zum 28:29-Anschlusstreffer kurz vor Spielende.

Mitentscheidend war auch, dass die Weilstettener im Angriff sehr dynamisch auftraten und immer wieder Lücken in Plochingens Defensivverbund rissen. „Die Weilstettener sind im Eins-gegen-Eins unglaublich stark. Das haben wir nicht so in den Griff bekommen, wie wir es uns vorgenommen hatten“, bedauerte Gollmer. Und da fehlten Rieger, Hablizel und Zeiler nicht – denn die Abwehr steht normalerweise auch ohne die drei sicher. Brack bemängelte die mangelhaften Absprachen und die Tatsache, dass die Plochinger in fünf Überzahlsituationen jeweils ein Tor kassiert hatten. So stellte der Coach Mitte der zweiten Hälfte um und ließ Weilstettens starken Rückraumspieler Patrick Lebherz per Manndeckung aus dem Spiel nehmen.

Plochingens stellvertretender Abteilungsleiter Dieter Hermann hatte schon vor der Partie betont, dass nach dem Ausfall von Hablizel andere Spieler eine Chance hätten, sich zu beweisen. Das ist einigen gelungen. „Es war ein Schock für uns“, sagte Haas, der unverhofft auf der Mitte-Position landete und ergänzte: „Ich fühle mich auf der Position eigentlich nicht so wohl. Aber es ist gut, wenn ich auch im Angriff mehr Spielanteile bekomme. Wir werden weiter Gas geben.“

Mit 26:22 Punkten stehen die Plochinger immer noch gut da. Aber zum einen geht es in der Liga eng zu und rechnerisch ist das Team noch nicht gesichert. Zum anderen wollen die Plochinger mit einem positiven Gefühl in die Sommerpause gehen – sechs Spiele haben sie dazu noch Gelegenheit.

Statistik